Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_02_17
DOI: 10.1055/s-2006-952584

Gesundheitsförderung im Geburtsprozess–Interventionsstudie Versorgungskonzept Hebammenkreißsaal

F zu Sayn-Wittgenstein 1, N Bauer 1, R Schäfers 1
  • 1Fachhochschule Osnabrück Verbund Hebammenforschung, Osnabrück

Das Teilprojekt des Verbundprojekts „Frauen- und familienorientierte geburtshilfliche Versorgungskonzepte: Gesundheitsförderung im Geburtsprozess“ intendiert einen Vergleich zwischen dem–in Deutschland–ersten „Hebammenkreißsaal“ und dem üblichen ärztlich geleiteten Kreißsaalmodell. Die Studie basiert auf einem prospektiven, randomisierten kontrollierten Studiendesign. Ziel der Studie ist es, erstmalig in Deutschland Aufschluss über die Auswirkungen des neuen Versorgungskonzeptes „Hebammenkreißsaal“ (Hebammengeburtshilfe im Vergleich zur üblichen ärztlich geleiteten Geburtshilfe) in Bezug auf das maternale und kindliche Outcome zu geben.

626 Frauen, die in der Schwangerschaft kein bzw. ein niedriges anamnestisches Risiko (no-risk bzw. low-risk) aufweisen und bei denen ein normaler Geburtsverlauf zu erwarten ist, werden zum Zeitpunkt der Geburt bei Aufnahme in den Kreißsaal entweder der Interventionsgruppe (Hebammenkreißsaal) oder der Kontrollgruppe (üblicher ärztlich geleiteter Kreißsaal) zufällig zugeteilt nachdem sie ihr Einverständnis gegeben haben.

Zielgrößen der Studie sind die Indikatoren des maternalen und kindlichen Outcome, wie z.B. Morbidität von Mutter und Neugeborenem, geburtshilfliche Interventionen, Geburtsmodus sowie Apgar-Wert und Nabelschnur-pH-Wert des Neugeborenen. Die Datenerhebung erfolgt mittels einer Dokumentation unter der Geburt.

Zudem werden die Studienteilnehmerinnen acht Wochen nach der Geburt anhand eines Fragebogens zu Aspekten der Betreuung während der Geburt, zum Stillverhalten zum Zeitpunkt der Entlassung aus der Klinik und nach acht Wochen und zum physischen als auch psychischen Wohlbefinden post partum befragt.

Die „Interventionsstudie Versorgungskonzept Hebammenkreißsaal“ stellt ein Novum in der geburtshilflichen Forschung sowie in der Hebammenforschung in Deutschland dar.