Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_02_26
DOI: 10.1055/s-2006-952593

Evaluierung eines neuen automatisierten TAFI-Aktivitätstests (Pefakit TAFI) bei Risikoschwangerschaften

H Schinzel 1, D Dickemann 1, D Peetz 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz

Fragestellung: Innerhalb der Schwangerschaft ist kommt es zu einem kontinuierlichen Anstieg des Thrombin-aktivierbaren Fibrinolyseinhibitor-Antigen (TAFI) [1]. Bisher standen jedoch keine gut reproduzierbaren Teste zur Messung der TAFI-Aktivität zur Verfügung. Ein neuer chromogener TAFI-Aktivitätstest wird bei Risikoschwangerschaften evaluiert.

Methoden: 30 Frauen mit Risikoschwangerschaften unter antikoagulatorischer Therapie mit niedermolekularem Heparin wurden prä- und bis 2 Monate postpartal monatlich untersucht. Es wurden thrombophile Risikofaktoren, molekuare Marker und TAFIa bestimmt. Die TAFIa-Bestimmung erfolgte automatisiert an einem Gerinnungsanalysator (BCS, Dade Behring) mittels eines kommerziell verfügbaren Testkits (Pefakit TAFI, Pentapharm, Basel, Schweiz). Nach Aktivierung mit Thrombin-Thrombomodulin wurde durch TAFIa ein synthetisches, chromogenes Peptid-Substrat gespalten und das entstehende Produkt photometrisch quantifiziert.

Ergebnisse: In den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten (SSM) zeigte sich kein relevanter TAFIa-Anstieg (mediane Aktivität: 105%). Ab dem 4. SSM (114%) bis zum 8. SSM (173%) wurde ein kontinuierlicher Anstieg registriert. Im 9. SSM zeigte sich ein leicht abfallender Verlauf (157–166%). Im postpartalen Monat fiel das TAFIa zunächst stark ab (113%)und stieg in den beiden Folgemonaten wieder an (130–134%). Es trateni 3 Aborte auf (6., 9. bzw. 23. SSW). Die TAFIa-Spiegel lagen dabei in 2 Fällen leicht unterhalb der medianen, SSM-spezifischen Aktivität, in 1 Fall leicht darüber.

Schlussfolgerung: Der automatisierte TAFI-Aktivitätstest liefert reproduzierbare und valide Ergebnisse. Im Vergleich zur TAFI-Konzentrationsbestimmung werden keine inaktiven Formen mitgemessen, so dass das biologische Geschehen besser abgebildet wird. Inwieweit die TAFIa-Bestimmung beim Monitoring von Risikoschwangerschaften klinisch wertvolle Informationen liefert, wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.