Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_02_43
DOI: 10.1055/s-2006-952610

Die Insidenz von HELLP-Syndrom in Thrakien

X Grapsas 1, P Tsikouras 1, S Sarri 1, S Papageorgiou 1, E Gousaris 1, G Galazios 1
  • 1Frauenklinik Demokritus Universität in Thrakien, Alexandroupolis, Griechenland

Einleitung: Das HELLP-Syndrom ist eine schwere Verlaufsform von Präklampsie, die mit hoher mütterlicher und kindlicher Komplikationsrate einhergeht. In dieser Studie prüften wir die Insidenz von HELLP-Syndrom in der griechisch orthodoxen und moslemischen Population in Thrakien.

Material und Methode: In einer retrospektiven Analyse von den Geburten der Jahre 1995–2005 in der Demokritus-Universitätsfrauenklinik in Alexandroupolis wurden 17 Fälle mit gesichertem HELLP-Syndrom festgestellt. Es wurden anamnestische Daten, klinische und laborchemische Befunde und Fetal Daten ausgewertet.

Ergebnisse: Aus unseren Auswetrungen ergaben sich, dass es sich in 78% um Erstpaare handelte. Die Kliniksymptomatik war Hypertonie in 75%, Proteinurie in 66%, Epigastrische Beschwerde in 82% der an der Studie beteiligten Schwangeren. Pathologische Leberenzyme und Thombocytopenie wurden in 100% der Schwangeren festgestellt. In allen Fällen wurden die Schwangeren per Notsectio entbunden. Sowohl intra-als auch postoperativ traten keine Komplikationen auf. Es handelte sich bei allen Fällen um Frühgeburten und gab es bei den Feten bis auf einen kleinen Aufenthalt in der Neonatalabteilung keine Besonderheiten. Die Gesamt Insidenz von HELLP-Syndrom betrug 18/6000 Geburten(3‰),12/6000(2‰) bei der moslemischen und 6/6000(1‰) bei der griechisch orthodoxen Population in Thrakien.

Schlussfolgerung: Aus unseren Ergebnissen ergibt dass, die Frequenz von HELLP-Syndrom doppelt so hoch bei der moslemischen im Vergleich zu der griechisch orthodoxen Population in Thrakien ist. Ferner ist von eminenter Bedeutung eine schnelle operative Geburtsbeendigung bei Beginn einer HELLP-Symptomatik für ein gutes mütterliches und fetales Ergebnis