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DOI: 10.1055/s-2006-952616
Extrauteringravidität im Omentum majus- ein Fallbericht
Einleitung: Extrauterine Embryonalanlagen finden sich mit einer Häufigkeit von ca. 1% aller Schwangerschaften, wobei die Tubargravidität mit einem Anteil von 95% die weitaus häufigste Form darstellt. Eine Nidation in der freien Bauchhöhle ist mit <1% aller EU als Rarität anzusehen.
Kasuistik: Wir berichten über eine 23-jährige Patientin, die sich mit subakuten Unterbauchschmerzen in unserer Klinik vorstellte. Die letzte Menstruation habe vor ca. 2 Wochen stattgefunden. Palpatorisch bestand eine diffuse Abwehrspannung im Abdomen, ein normalgroßer Uterus sowie druckdolente Adnexregionen beidseits. Sonographisch fand sich ein unauffälliges inneres Genitale mit schmalem Endometriumreflex, es war jedoch freie Flüssigkeit im Abdomen sichtbar. Neben dem Uterus konnte eine intakte Gravidität entsprechend einer 8. SSW mit Herzaktionen nachgewiesen werden. Es wurde die Indikation zur Laparoskopie gestellt. Intraoperativ fand sich reichlich altes koaguliertes Blut im kleinen Becken. Bei der Mobilisation des Netzes zeigte sich der sonographisch beschriebene Fruchtsack direkt am Netz anliegend mit einem darin befindlichen, sich bewegenden Feten. Es erfolgte die Netzteilresektion per laparotomiam. Der Eingriff und der postoperative Verlauf gestalteten sich unkompliziert. Histologisch zeigten sich Netzanteile mit eine floriden chronischen Entzündung und zahlreichen Chorionzotten einer Frühgravidität.
Schlussfolgerungen: Trotz ihrer Seltenheit sollte bei akuten Unterbauchschmerzen mit regelmäßigem Menstruationszyklus und unauffälligem inneren Genitale eine Abdominalgravidität differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden. Intraperitoneale Blutungen stellen eine lebensbedrohliche Komplikation dar.