Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_03_20
DOI: 10.1055/s-2006-952629

Laparoskopische Ureterreimplantation nach Kaiserschnittentbindung

B Holthaus 1, B Rasper 2
  • 1Das Klinikum Osnabrück, Osnabrück
  • 2Kreiskrankenhaus Diepholz GmbH, Diepholz

Einleitung: Die Ureterverletzung bei einem Kaiserschnitt zählt mit einer Häufigkeit 0,3–0,02% zu einer seltenen Komplikation. In den meisten Fällen wird eine solche Verletzung erst postoperativ erkannt. Im Normalfall erfolgt die Versorgung per laparotomiam. Es wird der Fall einer Ureterunterbindung, der durch eine laparoskopische Ureter-Reimplantation versorgt wurde, präsentiert.

Fallbericht: Wir berichten von einer 38-jährigen Pat., bei der eine sekundäre Sectio durchgeführt wurde. Intraoperativ kam es zu einer Ureterunterbindung auf der linken Seite. Postoperativ entwickelte die Pat. eine Hydronephrose. Die Einlage einer UK-Schiene war nicht möglich. Der Nierenstau wurde daraufhin mit einer perkutanen Minimalnephrostomie versorgt. 6 Wochen nach der Kaiserschnittentbindung wurde die laparoskopische Ureterolyse mit Ureterteilresektion und -reimplantation durchgeführt. Die Operationszeit betrug 190 Minuten, der Blutverlust lag bei ca. 100ml. Die intraoperativ gelegt Ureterschiene wurde nach 6 Tagen entfernt, eine Kontrastmitteldarstellung konnte eine Leckage ausschließen. Die Pat. wurde 7 Tage postoperativ beschwerdefrei entlassen.

Schlussfolgerung: Die minimal-invasive Chirurgie bietet zahlreiche Vorteile. Rekonstruktive Verfahren gehören zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht zu den laparoskopischen Standardeingriffen. Die laparoskopische Ureterreimplantation stellt einen gehobenen Schwierigkeitsgrad dar, aber anhand dieses Fallbeispiels wird deutlich, dass auch rekonstruktive Maßnahmen auf diesem Wege beherrscht werden können. Es handelt sich um die erste beschriebene, laparoskopische Ureterreimplantation nach einem Kaiserschnitt.