Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_03_31
DOI: 10.1055/s-2006-952640

Kollagenmatrix-Mesh-Implantats (Veritas) in der Beckenbodenchirurgie–12 Monatsdaten Nachbeobachtung (median)

C Göpel 1, S Störer 1, C Thomssen 1
  • 1Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie, Halle

Einleitung: Eine der zahlreichen Innovationen in der Beckenbodenchirugie ist die Verwendung eines Biomesh. Publizierte Daten sind spärlich(1). Die von uns favorisierte Veritas®-Collagenmatrix (azelluläres Rinder-Perikard) wird nach Implantation bei Patientinnen mit Zystozele auf ihre Verträglichkeit hin untersucht.

Methode: Von 03/2004 bis 03/2005 unterziehen sich 39 Patientinnen mit einer Grade 3 und 4 Zystozele (Baden and Walker,2) nach ensprechender Aufklärung einer anterioren Kolporraphie mit Einnaht eines 4×7cm Kollagenmatrix-Mesh-Implantats (Veritas®) und seitlicher Fixation an der Fascia obturatoria. Eine Beobachtung wird unmittelbar postoperativ, nach 6, 12 und 18 Monaten durchgeführt.

Ergebnisse: Bei allen Patientinnen gab es keine intraoperativen Komplikationen (Blutungen, Blasenverletzungen). Ebenso werden postoperativ keine Mesherosionen bzw. Hinweise auf Infektionen oder Unverträglichkeit dokumentiert. Eine Rezidiv-Zystozele ist in keiner der Fälle beschrieben.

Zusammenfassung:

Es zeigt sich eine gute Verträglichkeit des Kollagenmatrix-Mesh-Implantat Veritas® bei unseren Patientinnen mit durchgeführten Descensuseingriffen im anterioren Kompartiment. Hinsichtlich der erwünschten Senkung der Rezidiv-Descensusrate sind längere Nachbeobachtungszeiträume im Vergleich mit Standart-Methoden notwendig.

Bisher gibt es trotz breiter Anwendung keine publizierten Daten zur Veritas-Mesh-Anwendung. Die Durchführung randomisierter Studien über einen längeren Zeitraum sind zwingend notwendig.