Managements der Carboplatinallergie mit Skintest und Desensitivierung

Einleitung: Platinhaltige Re-Induktionstherapien sind Standardregime in der gynäkologischen Onkologie. Allerdings sind bei Carboplatin Re-Exposition allergische Reaktionen mit vereinzelt auch letalem Ausgang beschrieben. Bis 2004 führten proklamierten wir einen Wechsel auf Cisplatin, seit 2004 Ziel dieser Untersuchung war die Identifikation von Pat. mit Platinallergie durch einen intrakutanen Skintest. wurde bei allen Re-Induktionstherapien ein Skintest mit 0,2µl der Platininfusion intradermal vor der Therapie durchgeführt. Bei negativer Reaktion übliche Gabe von Carboplatin, bei positiver Reaktion Therapie nach einem Desensitivierungsprotokoll [1].

Methodik: Evaluation der HSK Strategie zur Vermeidung von allergischen Zwischenfällen bei Carboplatin Re-Exposition.

Ergebnis: In einem Zweijahreszeitraum erhielten 54 Pat. eine carboplatinhaltige Re-Induktionstherapie, davon hatten 6 Pat. (11%) einen positiven Skintest. 3 Pat. wurden nicht weiter behandelt: 1x Abbruch durch Pat.wg. Allergie, 1x wegen Progression, 1 x wg. Erreichen des Therapieziels (Remission). 3 Pat. konnten weitere 6 bis 10 Zyklen Carboplatin nach Desensitivierung erhalten. Dabei wurde bei einer Pat. eine PR, bei einer weiteren Pat. eine Stabilisierung erreicht. Trotz negativem Skintest kam es bei weiteren 6 Pat. (11%) zu einer allergischen Reaktion mit Exanthemen. Bei keiner dieser Pat. kam es zu schweren Komplikationen und die Reaktionen konnten mit Antiallergika beherrscht werden.

Zusammenfassung: Eine Allergie bei Carboplatin Re-Induktion trat in unserem Kollektiv bei 22% der Pat. auf. Der Skintest konnte nur 50% der Carboplatinallergien vorhersagen. Allerdings traten nach negativem Test keine schwerwiegenden allergischen Symptome oder Todesfälle auf. Insofern war das Management erfolgreich. Aufgrund der schlechten Sensitivität des Skintest sollten weitere Verfahren entwickelt werden.