Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_03_24
DOI: 10.1055/s-2006-952669

PET-CT beim Ovarialkarzinom – relevante Diagnostik in der Rezidivsituation

MS Lenhard 1, C Kuemper 1, R Linke 2, TRC Johnson 3, N Ditsch 1, K Friese 4, A Burges 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der LMU München, Klinikum Großhadern, München
  • 2Klinik für Nuklearmedizin, Klinikum der Universität München, Grosshadern, München
  • 3Institut für Klinische Radiologie, Ludwig-Maximilians Universität, Grosshadern, München, München
  • 4Ludwig-Maximilians-Universität München, I. Frauenklinik-Innenstadt, München

Einleitung: Bei klinischem Verdacht auf ein Ovarialkarzinom(OvCa)-Rezidiv oder steigendem Tumormarker in der Nachsorge wird zunehmend das PET/CT in der Diagnostik und Therapieplanung eingesetzt. Um die diagnostische Wertigkeit des Verfahrens bei dieser Fragestellung zu ermitteln, haben wir die Befunde retrospektiv analysiert. Patienten und Methode: Die PET/CT-Befunde von 14 Patientinnen mit Z.n. OvCa und klinischem oder laborchemischem Rezidivverdacht wurden mit Histologie, Tumormarker-Befund und klinischem Verlauf korreliert. Medianes Alter war 53 Jahre, medianes Intervall nach Erstdiagnose 17 Monate und das Erkrankungsstadium in 71% der Fälle fortgeschritten [Figo III (9/14), FIGO IV (1/14)]; der häufigste histologische Typ war das serös-papilläre OvCa (8/14, 57%). Die Bildgebung wurde an einem Philips Gemini-System eine Stunde nach i.v. Applikation von 200 MBq Fluorodeoxyglucose durchgeführt. Ergebnisse: Im PET/CT wurde in 13 von 14 Fällen Tumorgewebe nachgewiesen. 1 negativer PET/CT-Befund korrelierte mit negativem Tumormarker und mittlerweile einem Jahr rezidivfreiem Verlauf. Anhand der PET/CT-Diagnostik wurde in 5 Fällen die Indikation zur Explorativlaparotomie gestellt, die in allen Fällen die Verdachtsdiagnose über die endgültige Histologie bestätigte. In den übrigen 8 Fällen wurde bei nachgewiesener Fernmetastasierung oder Inoperabilität bei ausgedehntem Befund von einer Operation abgesehen und eine systemische Therapie eingeleitet. In 3 Fällen zeigten die Tumormarker Ca 125 und Ca 72–4 keine Erhöhung im Verlauf, während in der Bildgebung oder endgültigen Histologie Tumorgewebe nachgewiesen wurde. Schlussfolgerung: Die PET/CT-Diagnostik bietet nach unseren Erfahrungen unabhängig vom histologischen Typ des OvCa eine sehr sensitive und spezifische Rezidivdiagnostik. Gegenüber einer alleinigen PET-Untersuchung ermöglicht die zusätzliche CT-Komponente die exakte anatomische Tumorlokalisation für die Indikationsstellung und Planung einer operativen Therapie.