Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_03_40
DOI: 10.1055/s-2006-952685

Die Expression des Endothelin-A- und –B- Rezeptors in serösen Ovarialkarzinomen korreliert mit einem kürzeren Rezidiv freien Überleben

OJ Buchweitz 1, P Kuhlmann 2, J Behm 1, P Wülfing 1, L Kiesel 1, A Staebler 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Münster, Münster

Einleitung: Endothelin –1-(ET-1) und seine Rezeptoren Endothelin-A- und Endothelin-B-Rezeptor (ETAR, ETBR) werden beim serösen Ovarialkarzinom häufig überexprimiert. Sie spielen eine Rolle bei der Tumorentstehung und –progression, sowie bei der Tumor-Neoangiogenese.

Studienziel: Charakterisierung der Expression der Endothelin-Achse beim fortgeschrittenen serösen Ovarialkarzinom und seine klinische Bedeutung.

Methoden: Anhand eines selbst konstruierten Gewebechips (Tissue microarray) wurden von 89 serös-papillären Ovarialkarzinome (11 hoch differenziert, 78 mäßig und gering differenziert) die Expression von ET-1, ETAR, ETBR immunhistochemisch untersucht. Ein klinisches Follow-up war für 87 Patientinnen verfügbar. Statistik: χ2-Test, Log rank Test und Cox Regression.

Resultate: Die Überexpression von ETAR und ETBR geht mit einem signifikant kürzeren Rezidiv freien Überleben (DFS) einher (ETAR: 42, 18 und 13 Monate für eine negative, moderate oder deutliche Überexpression, p=0,0428; ETBR 29, 26 und 13 Monate, p=0,0262). Es ließ sich ein Trend hinsichtlich eines verkürzten Gesamtüberlebens (OS) verzeichnen, ohne das dieser statistisch signifikant war. Die Expression von ET-1 hatten keinen Einfluss auf das DFS und OS. In der multivariaten Analyse zeigte sich lediglich der operativ verbliebene Tumorrest als unabhängiger Prognose-Parameter.

Diskussion: Die Überexpression von ETAR und ETBR in fortgeschrittenen serösen Ovarialkarzinomen korreliert mit einem signifikant kürzeren Rezidiv freien Überleben. Die Endothelin-Achse stellt einen möglichen prognostischen Marker und einen therapeutischen Ansatzpunkt beim serösen Ovarialkarzinom dar.