Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_03_42
DOI: 10.1055/s-2006-952687

Therapeutische Relevanz von COX-2 Inhibitoren in der Therapie von primären, serös-papillären Peritonealkarzinomen

S Purz 1, C Leo 2, J Einenkel 2, M Höckel 2, LC Horn 1
  • 1Universität Leipzig, Institut für Pathologie, Arbeitsgruppe Gynäko- & Perinatalpathologie, Leipzig
  • 2Universitätsfrauenklinik Leipzig, Leipzig

Zielstellung: Primäre Peritonealcarcinome (PPC) sind seltene, aber aggressive Malignome. In dieser Studie wurden Primäre Peritonealcarcinome hinsichtlich der Expression therapeutisch relevanter Faktoren untersucht.

Material und Methoden: Für eine Fallgruppe von 26 PPC erfolgte die immunhistochemische Darstellung von Östrogen- und Progesteronrezeptoren, HER-2/neu und COX-2 unter Verwendung spezifischer Antikörper. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte semiquantitativ.

Ergebnisse: Von den 26 untersuchten Peritonealcarcinomen zeigten 21 (80,8%) keine bzw. nur eine schwache Expression von Östrogenrezeptoren. Für die Hälfte der Fallgruppe konnte eine mäßige bis starke Farbreaktion bezüglich Progesteronrezeptoren nachgewiesen werden. Nur drei PPC (11,5%) wiesen eine starke Reaktion für HER-2/neu auf (Score 3), in ca. zwei Drittel der Fälle fand sich eine COX-2 Überexpression.

Diskussion: Primäre Peritonealcarcinome stehen offensichtlich nicht unter hormonaler Kontrolle von Östrogenen und weisen größtenteils keine verstärkte Expression von HER-2/neu auf. Demzufolge wäre eine antihormonale oder eine Immuntherapie mit Herzeptin nicht indiziert, hingegen könnten COX-2 Inhibitoren therapeutisch relevant sein.