Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_03_51
DOI: 10.1055/s-2006-952696

DC/Peptid-Vakzinierung für Mammakarzinom (MaCa)-Patientinnen mit „low risk“-Metastasierungsmuster

B Gückel 1, S Kayser 1, I Gruber 1, M Waidmann 2, D Wallwiener 1, A Marmé 1
  • 1Frauenklinik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Tübingen
  • 2Transfusionsmedizin mit Blutbank der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Tübingen

Dendritische Zellen (DC) werden als natürliche Adjuvanzien bezeichnet, die nach Beladung mit Tumorantigenen und Applikation zur Etablierung protektiver Immunität führen können. Für Patientinnen mit z.B. Knochenmetastasen kann die DC/Peptid-Vakzinierung parallel zur endokrinen und Bisphosphonat-Therapie durchgeführt werden, da keine Immunsuppression durch Chemotherapie erfolgt und keine negative Beeinflussung der Standardtherapie durch die Vakzine erwartet wird.

Ziele: Vakzineproduktion nach GMP und Definition entsprechender Qualitätsstandards. Durchführung der Phase-1/2-Studie zur Erfassung therapiebedingter dosislimitierender Toxizität. Bestimmung des progressionsfreien Intervalls und Gesamtüberlebens sowie Evaluation induzierter Immunantworten.

DC werden aus monozytären Vorläuferzellen (Aphereseprodukte) der Patientinnen differenziert, gereift und mit HLA-A*0201-restringierten Peptiden beladen. DC werden cryokonserviert und durchlaufen phänotypische und funktionelle Tests vor Freigabe. Für ein „Multi-Targeting“ werden 13 Peptide aus ubiquitären Antigenen des MaCa eingesetzt (CEA, Her2-neu, MAGE-1, NY-ESO-1, MUC-1, SSX-2), die CD8+ T-Killerzellen aktivieren sollen. Um parallel CD4+ TH-Zellen anzuregen wird das pan-HLA-DR-bindende PADRE-Peptid in die Vakzine integriert. Patientinnen werden in drei Dosisgruppen 8x i.d. vakziniert.

Für 7/7 Patientinnen konnten ausreichend DC generiert werden, die nach Cryokonservierung u.a. folgende Qualitätsmerkmale zeigten: hohe MHC-I/-II- (>98%), CD80- (86%), CD83- (86%), CD86- (98%) und CCR7- (60%) Expressionen, Stimulation allogener T-Zellen in der „mixed-lymphocyte-reaction“ sowie antigenspezifische Aktivierungen autologer T-Zellen in vitro. Bisher wurden 7 Patientinnen insgesamt 40x vakziniert; Nebenwirkungen waren lokale Hautreaktionen, Fieber und Knochenschmerzen (WHO-Grading≤2). Spezifische T-Zellen wurden über antigeninduzierte IFN-g-mRNA detektiert. Zum klinischen Ansprechen können noch keine Aussagen gemacht werden.