Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_03_04
DOI: 10.1055/s-2006-952720

Möglichkeiten der Detektion von Trophoblastzellen und fetaler mRNA in mütterlichem Blut

B Hoffmann 1, M Schmidt 1, AL Gellhaus 2, E Winterhager 2, R Kimmig 1, S Kasimir-Bauer 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Duisburg-Essen, Essen
  • 2Institut für Anatomie Universität Duisburg-Essen, Essen

Einleitung:

Sowohl fetale Zellen als auch zellfreie fetale DNA zirkulieren im mütterlichen Blut. Präeklamptische Schwangere zeigen eine größere Menge zellfreier fetaler DNA als nicht-präeklamptische Schwangere. Freie fetale DNA ist jedoch nur bei männlichen Feten in der mütterlichen Zirkulation nachweisbar. Die Plazenta ist eine bedeutende geschlechtsunabhängige Quelle fetaler Nukleinsäuren, die in das mütterliche Blut freigesetzt werden. Ziel unserer Untersuchungen war es, sowohl fetale Trophoblastzellen als auch Plazenta-spezifische mRNA im mütterlichen Blut zu isolieren und die Expression in normalen und präeklamptischen Schwangerschaften zu vergleichen.

Material und Methoden:

Trophoblastzellen wurden aus dem mütterlichen Blut nach Dichtegradientenzentrifugation gewonnen. Die Trophoblastzellen wurden innerhalb der Fraktion der mononukleären Zellen immunhistochemisch durch den monoklonalen Zytokeratin-Antikörper A45 B/B3 als Zytoskelettmarker der Trophoblastzellen detektiert. Zur Isolation der RNA aus dem mütterlichen Serum benutzten wir den Qiamp Viral RNA Mini Kit (Qiagen). Die Expression der mRNA-Transkripte der Plazenta-spezifischen Gene HPL, ß-HCG und CRH wurde durch eine Zweischritt real time quantitative RT-PCR bestimmt.

Ergebnisse:

Fetale Trophoblastzellen waren nur in 3/10 präeklamptischen Fällen nachweisbar. mRNA war in den meisten untersuchten Proben nachweisbar. Die Expression von Plazenta-spezifischer mRNA in präeklamptischen und nicht-präeklamptischen Schwangerschaften war niedrig.

Diskussion:

Obwohl fetale Trophoblastzellen bei einigen Patientinnen nachweisbar waren, scheint die Isolation Plazenta-spezifischer mRNA die vielversprechendere Methode zu sein, um fetale Nukleinsäuren in der maternalen Zirkulation nachzuweisen. Weiterführende Untersuchungen sind notwendig, um einen evtl. bestehenden Unterschied in der Expression Plazenta-spezifischer mRNA in präeklamptischen und nicht-präeklamptischen Schwangerschaften aufzuzeigen.