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DOI: 10.1055/s-2006-952732
Trichoriale Drillingsgravidität mit vorzeitigem Blasensprung des III. Geminus in der 14. SSW: Ein Fallbericht
Einleitung
Der sehr frühe vorzeitige Blasensprung stellt einen hohen Risikofaktor für den weiteren Verlauf der Schwangerschaft dar. In Kombination mit höhergradigen Mehrlingen gestaltet sich die Betreuung der Schwangeren in diesem Fall besonders schwierig.
Der Fall:
31-jährige III. Gravida I. Para, Drillingsgravidität nach Sterilitätstherapie bei heterozygoter Faktor V-Leiden Mutation. Vorzeitiger Blasensprung des III. (oberer Pol) Drillings in der 14. SSW. Unauffälliger Verlauf einschließlich unauffälliger Fruchtwassermenge des betroffenen Geminus bis in die 25. SSW. Zuverlegung in unsere Klinik mit 24+1 SSW bei Wehentätigkeit mit Muttermundseröffnung auf 2 cm und Fruchtblasenprolaps. Verabreichung von RDS-Prophylaxe, Tokolyse und antimikrobieller Therapie. Darunter zunehmende muttermundswirksame Wehentätigkeit und erstmals Anstieg der laborchemischen Entzündungsparameter mit 24+6 SSW, deshalb Entschluss zur sek. Sektio. 1. Drilling männl., 650g, APGAR 3/6/8, 2. Drilling weibl. 650g, APGAR 5/8/8, 3. Drilling männl. 480g, APGAR 3/7/7.
Die ersten beiden Drillinge ließen sich situationsgemäß erstversorgen, der 3. Drilling mit dem vorzeitigen Blasensprung ließ sich nur eingeschränkt oxygenieren. Er verstarb im Alter von 8 Stunden.
Schlussfolgerung:
Der vorzeitige Blasensprung einer Fruchtblase bei einer Mehrlingsgravidität bedarf eine engmaschigen Überwachung und speziellen Betreuung der Schwangeren unter Abwägung der Besonderheiten bei Mehrlingsgraviditäten.