Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_03_33
DOI: 10.1055/s-2006-952749

Procalcitonin, ein spezifischerer Marker als CRP bei der Früherkennung des Amnioninfektionssyndroms bei PPROM?

L Morize 1, R Zimmermann 1, M Hüsler 1
  • 1Klinik für Geburtshilfe UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Schweiz

Einleitung: Procalcitonin (PCT) ist ein vielversprechender Marker für die Früherkennung von bakteriellen Infekten. In der Literatur ist beschrieben, dass PCT für die Unterscheidung von bakteriellen Infektionen gegenüber nicht infektiöser Inflammation eine signifikant höhere Spezifität als das CRP besitzt. Wir analysierten prospektiv bei Patientinnen mit PPROM den prädiktiven Wert von PCT und CRP zur Früherkennung des Amnioninfektionssyndroms (AIS).

Methode: Von 74 Schwangeren mit PPROM konnten 21 Patientinnen bei im Mittel 27 Schwangerschaftswochen (Mittelwert 186d; Range 164–253d) mit einem AIS eingeschlossen werden. Der PCT Verlauf wurde prospektiv am Tag des PPROM bis zum Tage der Geburt analysiert und mit dem CRP Verlauf verglichen.

Resultate: Während das CRP bei den Patientinnen mit histopathologisch nachgewiesener Chorioamnionitis bis zur Geburt einen signifikanten Anstieg zeigte, kam es zu keiner signifikanten Veränderung des PCT. Vielmehr persistierten alle PCT Werte im Normbereich.

Zusammenfassung: Die Erhebung von PCT Werten zur Früherkennung eines beginnenden AIS scheint keinen brauchbaren, prädiktiven diagnostischen Vorhersagewert zu besitzen.