Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_03_35
DOI: 10.1055/s-2006-952751

Fetal Monitoring und Pulsoximetrie-Vergleich der Systeme

A Nonnenmacher 1, N Fuhr 2, H Hopp 1, J Dudenhausen 1
  • 1Klinik für Geburtsmedizin, Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • 2Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Vivantes Humboldt-Klinikum Berlin, Berlin

Einleitung: Die Überwachung der Sauerstoffversorgung des Feten während der Geburt stellt noch immer ein ungelöstes Problem dar. Die Kardiotokographie (CTG) und die Fetalblutanalyse (FBA) sind etablierte Methoden zur Beurteilung des fetalen Zustandes unter der Geburt. Das CTG ist durch eine hohe Sensitivität, aber niedrige Spezifität gekennzeichnet. Die FBA erlaubt lediglich stichprobenartig eine Einschätzung der metabolischen Situation des Feten. Die Einführung der fetalen Pulsoximetrie (FPO) ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der fetalen Oxigenierung.

Methodik:

Vergleich der beiden Systeme Nelcor N-400 Sensor FS 14 (70 hypoxieverdächtige CTG-Verläufe 38–42 SSW) und Nonin FetalSat in Hinsicht auf Signalverwertung, Compliance und Praktikabilität der Methode (Sensorapplikation und Applikationsstabilität).

Ergebnisse:

Das FetalSat-System wies in 96% der Ableitungszeit eine sichere Signalverwertung auf. Die Signal-Verwertbarkeit des Nellcor-Systems war in über 30% der Registrierzeit unzureichend. Wesentliche Ursache ist die unzureichende Applikationsstabilität des Nellcor-Sensors.

Schlussfolgerung:

1. Die kontinuierliche FPO-Messung unter der Geburt ermöglicht die Reduktion von FBA und kann zur Verbesserung rein CTG-abhängiger geburtshilflicher Entscheidungen beitragen.

2. Niedrige FPO-Werte über eine längere Zeit oder wiederholte FPO-Werte unter 30% sind in Bezug auf Entbindungsmodus und NapH-Werte prognostisch ungünstig.

3. Die Anwendung des FetalSat-Systems kann wegen der ausgezeichneten Signalverwertung und der Praktikabilität der Methode empfohlen werden.

Ausblick:

Evaluierung von Grenzwerten der fetalen Sauerstoffsättigung durch Kopplung der EKG-Bewertung (STAN) und der FetalSat-Registrierung.