Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_03_36
DOI: 10.1055/s-2006-952752

Effektivität der Kurzzeittokolyse mit Atosiban vs. Intervall-Applikation von Fenoterol

A Nonnenmacher 1, H Hopp 1, J Dudenhausen 1
  • 1Klinik für Geburtsmedizin, Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin

Fragestellung:

Prospektive Untersuchung zum Vergleich der Wirksamkeit (Verlängerung der Schwangerschaftsdauer um 48 Stunden bzw. 7 Tage) und des Nebenwirkungsprofils der Kurzzeittokolyse mit Atosiban (A) im Vergleich zu der Intervall-Tokolyse mit Fenoterol (F).

Methodik:

Einschluss nur bei zervixwirksamer Wehentätigkeit; Schwangerschaftsdauer: 23–33 SSW; Kontraktionsdauer ≥ 30 sek, ≥ 4 Kontraktionen/30 min; Zervixwirksamkeit: Muttermundseröffnung und/oder Zervixverkürzung <25mm. Beendigung der Kurzzeittokolyse: 12 Std. nach erreichter Wehenfreiheit, Anschlusstokolyse bei Wiederauftreten der Wehen. Offen randomisierte Zuordnung zur intravenösen Gabe von Fenoterol in Form der Intervall-Tokolyse bzw. Atosiban.

Ergebnisse:

Keine Entbindung nach 48 Stunden bei 86% (A) vs. 85% (F), nach 7 Tagen 78% (A) vs. 72% (F); Tokolysedauer: 21h (A) vs. 28h. (F); Anschlusstokolyse 6% (A) vs. 8% (F); Therapieabbruch 0 (A) vs. 10% (F); kardiovaskulare Nebenwirkungen 5% (A) vs. 88% (F); Kopfschmerzen, Übelkeit, Tremor: 10% (A) vs. 68% (F); fetale Tachykardie: 4% (A) vs. 22% (F).

Diskussion:

Bei sehr kurzer mittlerer Behandlungsdauer (21–28h) konnte die Schwangerschaft bei 80% (A) vs. 83% (F) der Patientinnen prolongiert werden.

Die Nebenwirkungen waren bei Atosiban signifikant reduziert. Dauer und Intensität der Nebenwirkungen sind auch bei der Fenoterol-Intervall-Tokolyse von der Dosierung abhängig, die zur Wehenhemmung notwendig ist.

Fazit:

Die Wirksamkeit des Oxytocin-Rezeptorantagonisten Atosiban unterscheidet sich nicht von der einer Fenoterol-Intervall-Tokolyse. Atosiban stellt aber die deutlich besser verträgliche Form der Tokolyse dar.