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DOI: 10.1055/s-2006-952758
Regionalanästhesie in der Geburtshilfe–effektiv und sicher. Prospektive Befragung an einem Perinatalzentrum.
Fragestellung: Eine prospektive Befragung zur Patientenzufriedenheit, Versagerquote und unerwünschten Effekten bei der rückenmarksnahen Regionalanästhesie in der Geburtshilfe sollte die Indikationsstellung, Anwendung und Dosierung dieses Verfahrens weiter verbessert werden. Hierzu wurden im Zeitraum eines Jahres im Universitäts-Perinatalzentrum Franken n=1388 Frauen prospektiv befragt.
Material und Methodik: Mittels systematischem Interview erfolgte am ersten Tag nach Entbindung eine Erhebung zur Patientinnenzufriedenheit und zu unerwünschten Effekten wie Inzidenz und Intensität von Kopfschmerzen, Übelkeit, Juckreiz sowie neurologischen Störungen. Der Status wurde am zweiten und dritten Tag überprüft. Bei länger persistierenden Nebenwirkungen wurde deren Verlauf bis zum Abklingen der Beschwerden erfasst.
Ergebnisse: Von allen im Untersuchungszeitraum registrierten Gebärenden (n=1476) konnten 94% interviewt werden. Hiervon hatten 71,6% (n=971) eine vaginale Entbindung und 28,4% (n=417) eine Sectio caesarea. Von den befragten Spontangebärenden hatten 30% eine Periduralanalgesie (PDA) erhalten. Sie waren signifikant (p<0,01) zufriedener als diejenigen mit lokaler oder intravenöser Schmerztherapie (Durchschnittsnote 1,9 vs. 3,4). Die Sectio wurde zu 82% (n=342) in Regionalanästhesie (52% SpA, 48% PDA) durchgeführt. Unerwünschte Effekte wie Übelkeit, Rückenschmerzen und Juckreiz waren nach Regionalanästhesieverfahren zwar häufiger, hatten aber nur geringe klinische Relevanz. Die Rate an unspezifischen postpartalen Kopfschmerzen wurde durch keines der Regionalanästhesieverfahren erhöht. Die Inzidenz von typischen postpunktionellen Kopfschmerzen lag bei 2%.
Schlussfolgerung : Neuroaxiale Regionalanästhesieverfahren sind zunehmend etablierte sichere und nebenwirkungsarme Methoden zur Analgesie und Anästhesie in der Geburtshilfe.