Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_04_18
DOI: 10.1055/s-2006-952814

Nachweis von Vascular Endothelial Growth Factor Receptor (VEGF-R) beim Mammakarzinom – Korrelation mit tumorbiologischen Faktoren und Disseminierten Tumorzellen im Knochenmark (DTZ-KM)

S Schulze 1, C Schindlbeck 1, U Jeschke 1, W Janni 1, BK Rack 1, H Sommer 1, K Friese 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, I. Frauenklinik-Innenstadt, München

Einleitung: Neo-angiogenese ist ein entscheidender Prozeß bei Tumorwachstum und Metastasierung. Der "Vascular Endothelial Growth Factor" (VEGF) und dessen Rezeptor (-R) spielen hierbei eine wichtige Rolle. Wir untersuchten die Expression von VEGF-R im Zusammenhang mit der von HER2, Topoisomerase IIa, KI67 und p53 an Primärtumoren von 265 Mamma-CA-Patientinnen, bei denen auch eine Untersuchung auf DTZ-KM zum Zeitpunkt der Primäroperation erfolgt war. Methodik: Die Expression von VEGF-R wurde immunhistochemisch mit dem Antikörper VEGFR-1/Flt 1 (Dianova) an Tissue Micro Arrays (TMA) der Primärtumoren bestimmt.

Ergebnisse: 68 / 265 Pat. (25.7%) zeigten DTZ-KM zum Zeitpunkt der Primärdiagnose mit im Median 2 / 2 Mio. mononukleärer Zellen. TMAs von 178 Pat. waren hinsichtlich VEGF-R auswertbar. 125 Fälle (70,2%) zeigten keine Expression (IRS 0), 53 (29,8%) waren positiv.(IRS 1–8). Korrelation bestand mit der Expression von Top IIa (p=0,003)., KI67 (p=0,006) und HER2 (p=0,001), nicht jedoch mit den übrigen histologischen Parametern oder DTZ-KM. Nach einem medianem Follow-up von 60,5 Monaten (7–255) waren HER2 (p=0,04) und KI67 (p=0,04) mit dem Rezidiv freien Überleben, HER2 mit dem Metastasen freien Überleben (p=0,06), und die Präsenz von DTZ-KM mit dem Gesamtüberleben (p=0,03) korreliert, während sich dies für VEGF-R nicht zeigen ließ.

Diskussion: Die Kombination der prognostischen Relevanz von DTZ-KM mit dem prädiktiven Wert von HER2, Top IIa und VEGF-R für das Ansprechen von Chemo-, Antikörper- oder anti-angiogenetischen Therapie könnte die Möglichkeiten individualisierter, maßgeschneiderter Therapien erweitern.