Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_04_31
DOI: 10.1055/s-2006-952890

Die Rolle von Angiogenesefaktoren in präeklamptischen Schwangerschaften

M Schmidt 1, B Hoffmann 1, S Kasimir-Bauer 1, R Kimmig 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Duisburg-Essen, Essen

Einleitung:

Die Präeklampsie ist eine der Hauptursachen maternaler, fetaler und neonataler Mortalität. Eine veränderte Angiogenese scheint eine ursächliche Bedeutung in der Entstehung einer Präeklampsie zu haben. Placental growth factor (PLGF) ist ein wichtiger Regulator in der plazentaren Entwicklung und potenziert die angiogenetische Aktivität des Vascular endothelial growth factor (VEGF). Der korrespondierende Rezeptor, soluble fms-like tyrosine kinase-1, hat antiangiogenetische Aktivität. Seit kurzem ist ein PLGF-ELISA Kit für Routinediagnostik erhältlich, der ggfs. neue Möglichkeiten in der Früherkennung einer Präeklampsie eröffnet.

Material und Methoden:

Es wurden longitudinale ELISA-Untersuchungen in normalen Schwangerschaften zur Bestimmung der Expression von PLGF (DRG Instruments, Marburg, Deutschland) sowie sfms-like tyrosine kinase-1 (R&D Systems, Minneapolis, USA) durchgeführt. Diese wurden mit den Werten präeklamptischer Schwangerschaften verglichen.

Ergebnisse:

Die PLGF-Konzentration in normalen Schwangerschaften zeigte einen kontiuierlichen Anstieg mit einem Peak in der 28. bis 32. SSW und einem Abfall zum Ende der Schwangerschaft. Präeklamptische Schwangerschaften zeigten eine signifikant niedrigere PLGF-Expression sowie eine höhere sfms-like tyrosine kinase-Expression.

Diskussion:

Die PLGF und sfms-like tyrosine kinase-1 Expression unterscheidet sich in normalen und präeklamptischen Schwangerschaften. Durch die Einführung eines ELISA-Test zur PLGF-Bestimmung für die Routinediagnostik ergeben sich neue Möglichkeiten in der Prädiktion einer Präeklampsie.