Konventionelle Vakuumextraktion versus Kiwi® – eine Fallanalyse

Einleitung: Unter den vaginal-operativen Geburten ist die Vakuumextraktion das Mittel der ersten Wahl. Ziel dieser Studie war es, herkömmliche Vakuumextraktionen mit Vakuumextraktionen durch Kiwi® zu vergleichen. Bisherige Studien zeigten unterschiedliche Ergebnisse bezüglich Effektivität und Sicherheit der letztgenannten Methode. Methodik: Wir führten eine retrospektive Analyse der Vakuumextraktionen der Jahre 2003 bis 2005 an unserer Klinik durch. Die Primärvariable war die Rate an erfolgreichen Geburtsbeendigungen mit dem jeweiligen vaginal-operativen Instrument. Außerdem wurde auf mütterliche und neonatale Morbidität untersucht. Ergebnisse: In dem oben genannten Zeitraum wurden 217 Vakuum-assistierte Entbindungen durchgeführt, davon 79 herkömmliche Vakuumextraktionen und 138 mittels Kiwi®. In 97,5% der Fälle konnte die herkömmliche Vakuumextraktion erfolgreich beendet werden, in der Kiwi®-Gruppe war dies in 89,1% der Fall (p>0,05). Nach erfolglosen Versuchen der Vakuumextraktion in der Kiwi®-Gruppe wurde fünfmal eine Forzepsentwicklung vorgenommen, in einem Fall wurde auf die herkömmliche Vakuumform umgestiegen und in einem weiteren Fall erfolgte eine Sektio. In der Vakuum-Gruppe wurde nach erfolglosem Versuch des Vakuums in einem Fall eine Zangengeburt durchgeführt. In der Kiwi®-Gruppe kam es nicht-signifikant häufiger zum Dammriss als bei der konventionellen Vakuumextraktion (38,4% versus 29,2%). Bezüglich neonataler Verletzungen gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Schlussfolgerung: Vakuumextraktionen mittels Kiwi® weisen eine nicht-signifikant höhere Versagerquote als herkömmliche Vakuumextraktionen auf. Auch das Sicherheitsprofil bezüglich des neonatalen Outcome und mütterlicher Rissverletzungen ist vergleichbar. Ein Vorteil der Kiwi® ist die leichte Handhabung des Instrumentes. Zu berücksichtigen ist allerdings die Tatsache, dass es sich um ein Einmalinstrument handelt.