Einleitung: Die Aufklärung von Patienten über den Progress einer Erkrankung und das Gespräch
über eine Therapiezieländerung stellen kommunikative Herausforderungen in der Palliativmedizin
dar. Das Aufklärungsgespräch ist ärztliche Aufgabe, Mitarbeiter/innen der Krankenpflege
leisten neben emotionalem Beistand psychosoziale Unterstützung und informieren über
pflegerisch-fachliche Aspekte. Ein großer Teil der durchgeführten Fortbildungen zur
Kommunikation mit schwer kranken Patienten zielt auf eine Verbesserung des ärztlichen
Gesprächsverhaltens bei der Aufklärung über die Erkrankung. Inhalt dieses Beitrags
ist die Darstellung von Kurskonzept und Evaluation einer interprofessionellen Fortbildung
zur Aufklärung schwer kranker Patienten/innen für Ärztinnen, Ärzte und Mitarbeiter/innen
der Krankenpflege. Methoden: Die Kurskonzeption und Erstellung des Evaluationsinstruments erfolgte nach einer
systematischen Literaturrecherche in Datenbanken aus den Bereichen Medizin, Pflege
und Psychologie. Die schriftliche Evaluation beinhaltet Fragen zur Einstellung der
Teilnehmenden gegenüber der Patientenaufklärung, zur Selbsteinschätzung ausgewählter
kommunikativer Schlüsselkompetenzen und zur Bewertung des Kurskonzepts. Die Darstellung
der Ergebnisse dieser Pilotstudie erfolgt deskriptiv. Resultate: 26 Kursteilnehmende (jeweils 13 aus beiden Berufsgruppen) nahmen an einer von vier
angebotenen Fortbildungen teil. Es liegen Evaluationsbögen von 25 Teilnehmenden vor
(Rücklaufquote 96%). Die Aufklärung von schwer kranken Patienten/innen wurde von der
Mehrheit der Kursteilnehmenden befürwortet. Die Mehrheit der Vertreter beider Berufsgruppen
schätzt ihre kommunikativen Kompetenzen nach der Veranstaltung besser ein. Die Mehrheit
der Teilnehmer/innen präferiert den interprofessionellen Ansatz der Fortbildung gegenüber
Kursveranstaltungen, die sich nur an eine der Berufsgruppen richtet. Schlussfolgerungen: Der interprofessionelle Ansatz der Fortbildung wird positiv bewertet. Die verbesserte
Selbsteinschätzung der kommunikativen Kompetenzen in beiden Berufsgruppen kann als
positiver Effekt der Fortbildung interpretiert werden. Aufbauend auf den Erfahrungen
im Rahmen der Fortbildung und internationalen Forschungsergebnissen werden mögliche
Chancen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung interprofessioneller Ansätze der Patientenaufklärung
in der klinischen Praxis analysiert.