Laryngorhinootologie 2006; 85(11): 790-791
DOI: 10.1055/s-2006-95444
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Kindliche Epitaxis - Koagulationsstörungen häufige Ursache

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Publication Date:
06 November 2006 (online)

 

Epistaxis bei Kindern führt häufig zur Vorstellung beim Kinder- oder HNO-Arzt. Wenn das Symptom auch meist vorübergehend ist, muss doch die Möglichkeit einer Neoplasie berücksichtigt werden. J. F. Damrose und J. Maddalozzo untersuchten das adäquate Vorgehen in dieser Situation. Laryngoscope 2006; 116: 387-393

Die Daten von 90 Patienten im Alter von 7 Monaten bis 17 Jahren, die in einer Ambulanz wegen Epistaxis behandelt worden waren, wurden retrospektiv ausgewertet. Als Begleitsymptome wiesen 54% der Kinder und Jugendlichen nasale Obstruktion, 20% Mundatmung und 18% Kopfschmerzen auf. Bei 58% war die Dauer der Epistaxis dokumentiert, sie lag im Mittel bei 20,3 Monaten. In knapp der Hälfte der Fälle war die Frequenz des Nasenblutens dokumentiert: 34% der Kinder hatten täglich Blutungen, 45% mindestens einmal wöchentlich, 20% mindestens einmal im Monat. 38% der Kinder hatten einen operativen Eingriff hinter sich, meist den Einsatz von Paukenröhrchen, eine Adenoidektomie oder eine Adenotonsillektomie. Keines der Kinder berichtete aber über Blutungen im Zusammenhang mit diesen Eingriffen. 31% der Patienten nahmen täglich Medikamente ein, davon jeder 2. nichtsteroidale Antirheumatika, ein Drittel Antihistaminika und 18% nasale Kortikosteroide.

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