Rofo 2006; 178 - A3
DOI: 10.1055/s-2006-956188

Prognostische Abschätzung der Effektivität einer anti-angiogenen Tumortherapie mittels USPIO unterstützter MRT

T Persigehl 1, L Matuszewski 1, T Kessler 1, A Wall 1, W Berdel 1, W Heindel 1, R Mesters 1
  • 1C Bremer Universitätsklinikum Münster, Institut für Radiologie

Zielsetzung: Eisenoxid-unterstützte parametrische MRT zur frühzeitigen Abschätzung der Effektivität einer thrombogenen anti-angiogenen Tumortherapie. Material und Methoden: Fibrosarkom-tragenden Nacktmäusen wurde ein thrombogenes, tumorgefäßspezifisches Peptid (n=8) bzw. NaCl (Kontrollgruppe; n=8) i.v. injiziert. 4–8 Stunden nach Injektion wurde das Therapieansprechen mittels Eisenoxid-unterstützter MRT bestimmt. Die Änderungen der R2*-Relaxationsrate (ΔR2*) sowie die korrespondierende Vaskuläre Volumenfraktion (VVF) wurden zur Quantifizierung der perfundierten Tumorareale ermittelt. In Korrelation zur MRT-Untersuchung wurde der histologische Thrombose-/Nekrosegrad auf einer 6-Punkte Skala bestimmt (Grad 0–2:Non-Responder; 3–5:Responder) und mit den MRT-Ergebnissen korreliert. Ergebnisse: In der Therapiegruppe zeigte die histologische Auswertung in der Hälfte der Tiere einen geringen Thrombose-/Nekrosegrad (Non-Responder) während die andere Hälfte ein sehr gutes Therapieansprechen mit ausgedehnter Thrombosierung der Tumorgefäße (Responder) zeigte. Die Kontrollgruppe zeigte weitgehend normales vitales Tumorgewebe. In der MRT zeigte die Responder-Gruppe eine signifikante Reduktion der ΔR2* und VVF-Werte im Vergleich zur Kontrollgruppe (ΔR2* Kontrolle: 16±1s-1 versus Responder: 4±2s-1; p<0.001). Wohingegen sich die Werte der Non-Responder Gruppe und der Kontrollgruppe nicht unterschieden (ΔR2* Kontrolle: 16±1s-1 versus Non-Responder: 14±2s-1). Die MRT-Ergebnisse korrelierten signifikant mit dem histologischem Thrombose-/Nekrosegrad (VVF: r=–0.81; ΔR2*: r=–0.69; p<0.01). Diskussion: Die USPIO-unterstützte MRT erlaubt eine frühzeitige Abschätzung der Therapieeffektivität thrombogener, anti-angiogener Tumortherapien bevor herkömmliche Marker wie Tumorgrößenreduktion zu beobachten sind. In weiteren Studien bleibt zu untersuchen, in wie weit mit dieser MRT-Technik andere anti-angiogene Tumortherapien beurteilt werden können.