Rofo 2006; 178 - A20
DOI: 10.1055/s-2006-956205

Ein experimentelles Thoraxmodell für nuklearmedizinische Studien mit Herz-Lungen-Präparaten von Schweinen

U Lützen 1
  • 1UK S-H, Campus Kiel, Klinik für Nuklearmedizin

Zielsetzung: Die Lunge ist aufgrund einer Vielzahl von Erkrankungen ein häufig in der Nuklearmedizin untersuchtes Organ. Häufige Indikationen sind Lungenarterienembolien und onkologische Fragestellungen. Ziel ist die Simulation von Krankheitsbildern unter kontrollierten Bedingungen. Dieses Bio-Thoraxmodell ist hilfreich, um experimentell die Notwendigkeit unterschiedlicher nuklearmedizinischer Techniken zu vergleichen. Darüber hinaus sollen nuklearmedizinische Verfahren mit denen der Diagnostischen Radiologie korreliert werden. Material und Methoden: Das Kunststoff-Thoraxphantom kann Herz-Lungen-Präparate des Schweins aufnehmen (1). Den künstlichen Brustkorb bilden Polyesterschalen, in die Löcher eingearbeitet sind, die als Zugänge für Interventionen am Lungengewebe dienen. Über weitere Anschlüsse wird ein Aspirator angeschlossen, um die künstliche Thoraxhöhle zu evakuieren und die Lunge zu beatmen. Ergebnisse: Technegas-Ventilationsszintigraphien wurden durchgeführt. Sämtliche Lungenabschnitte zeigten eine regelrechte Nuklidbelegung als Zeichen einer ordnungsgemäßen Belüftung. In der PET gelang der Nachweis F-18 markierter künstlicher Rundherde. Das Bio-Thoraxmodell zeigt eine vollständige Gammakamera- und PET-Kompatibilität. Schlussfolgerung: Geplant sind weitere Untersuchungen der Lungenventilation und -perfusion mit gezielten Okklusionen von Luftwegen und Lungenarterien. Weitere Untersuchungsfelder ergeben sich mittels F-18, In-111 sowie I-123 zur Bestimmung der Detektionsschwelle von künstlichen, radioaktiv markierten Lungenherden in der PET und SPECT. Bildfusionen zwischen PET und SPECT mit CT und MRT sind geplant.