Rofo 2006; 178 - A21
DOI: 10.1055/s-2006-956206

MRT-Darstellung von zerebralen Perfusionsterritorien mittels ASL

M Helle 1
  • 1UK S-H, Campus Kiel, Sektion Neuroradiologie

Zielsetzung: Bei Gefäßerkrankungen des zentralen Nervensystems, ist häufig von entscheidender Bedeutung, welche Gefäße welche Hirngebiete versorgen und wie sich die daraus resultierende Verteilung der Perfusionsterritorien darstellt. Die hier vorgestellte Methode ermöglicht eine gezielte Darstellung einzelner Perfusionsterritorien hirnversorgender Arterien. Material und Methoden: Das Funktionsprinzip basiert auf Continuous Arterial Spin Labeling mit einem amplituden-modulierten Kontrollexperiment. Durch eine gewinkelte, rotierende Labeling-Ebene ist eine selektive Markierung einer auf der Rotationsachse liegenden Arterie möglich. Der Labeling-HF-Puls ist frequenz-moduliert, um mit der entsprechenden Resonanzfrequenz am Ort der zu markierenden Arterie einzustrahlen. Außerhalb des Drehpunktes variiert der geometrische Ort für die Resonanzbedingung stetig. Beim mehrmaligen Durchkreuzen der Labeling-Ebene wird ein pseudo-randomisiertes Verhalten der Spins erreicht, was im Mittel zu einer Sättigung der Magnetisierung sowohl im Labeling- als auch im Kontrollexperiment in den nicht zu markierenden Arterien führt. Die Methode wurde auf einem klinischen 1.5T Philips Intera MR-System implementiert. Ergebnisse: Phantomstudien bestätigten das Funktionsprinzip und zeigten eine hohe Labeling-Effizienz in der zu markierenden Arterie. In Probandenstudien konnten die Perfusionsterritorien der Arteria Carotis Interna beidseits sowie der Arteria Basilaris deutlich und klar voneinander abgegrenzt dargestellt werden. Erstmals erlaubt diese Methode auch das selektive Labeling kleinerer Arterien wie der Arteria Cerebri Media oder der Arteria Cerebri Anterior.