Rofo 2006; 178 - A26
DOI: 10.1055/s-2006-956211

Zytotoxische Effekte eines nichtionischen, monomeren Röntgenkontrastmittels an renalen Tubuluszellen in vitro

M Heinrich 1, S Kohlbacher 1, M Scheer 1, M Heckmann 1
  • 1Universität Erlangen, Radiologisches Institut

Zielsetzung: Evaluation zytotoxischer Effekte des Röntgenkontrastmittels Iomeprol an renalen Tubuluszellkulturen. Material und Methoden: LLC-PK1-Zellen wurden mit Iomeprol (4.69–75mg I/ml für 2–24h) und korrespondierenden Mannitollösungen inkubiert. Metabolische Aktivität, Zellvitalität, Apoptose und Zellproliferation wurden durch MTT-Assay, Trypan-blau-Test, ELISA zum Nachweis von Oligonukleosomen und BrdU-Assay untersucht. Ergebnisse: Iomeprol induziert eine zeit- und dosisabhängige Hemmung der MTT-Konversion (64–14%, bei 4.69–75mg I/ml bei 24h; 54–41%, bei 2–24h bei 18.75mg I/ml), die signifikant stärker ist als die von Mannitol (99–47% bei 24h, p<0.001). Nach 24h Iomeprol-Inkubation und 2h Erholungszeit zeigt sich nur noch eine geringe Hemmung der MTT-Konversion (96% bzw. 89%, bei 4.69 bzw. 75mg I/ml). Die Zahl nekrotischer Zellen nach Iomeprol-Inkubation steigt nicht signifikant an (8% Kontrolle, 8% bzw. 10% nach 24h Inkubation mit 37.5 bzw. 75mg I/ml, p>0.05). Die Zahl der Oligonukleosomen als Hinweis auf Apoptose steigt nach 24h Iomeprol-Inkubation bei 37.5mg I/ml um 20% (p<0.05). Iomeprol induziert eine signifikante Proliferationshemmung im BrdU-Assay (66% bei 1h, 54% bei 24h Inkubation mit 75mg I/ml), die signifikant geringer ist als die von Mannitol (88% bei 1h und 24h, p<0.001). Schlussfolgerung: Die Iomeprol-induzierte Hemmung der MTT-Konversion ist größtenteils reversibel und nicht mit Zellnekrose, jedoch mit Apoptose und Proliferationshemmung assoziiert.