Abstract
This review analyzes the spectrum of language deficits commonly encountered in dementia.
A specific communication profile is found in dementia of the "cortical" type, such
as Alzheimer's disease. With advancing disease lexical, comprehension and pragmatic
functions deteriorate, whereas syntax and phonology tend to be preserved. This pattern
bears some resemblance to aphasia types like transcortical and Wernicke's aphasia,
however, a much broader range of communicative functions is impaired in Alzheimer's
disease than in aphasia. Differentiation of dementia and aphasia, especially in elderly
patients requires careful neuropsychological assessment of language, memory and other
psychological functions. "Sub-cortical" dementia commonly presents with dysarthria
as the leading symptom and linguistic impairment is rarely of crucial importance until
late stages. Thus, the interetiologic dissociation of language and speech impairment
can be used for dementia differentiation. Aphasia batteries are not sufficient to
comprehend the range of language deficits in demented patients. Testing the communication
impairment in dementia requires specific tasks for spontaneous speech, naming, comprehension,
reading, writing, repetition and motor speech functions. Tasks for verbal learning
and metalinguistic abilities should also be performed. Language deficits are frequent
initial symptoms of dementia, thus language assessment may be of diagnostic relevance.
Many data support the concept that the communication deficit in dementia results from
a particular impairment of semantic memory.
Zusammenfassung
Zur Klinik der Demenz gehört neben anderen kognitiven Defiziten ein Verlust von Sprachfunktionen.
Die vorliegende Arbeit faßt das gegenwärtige Wissen über Sprach- und Sprechstörungen
bei primär degenerativen dementiellen Syndromen zusammen und beschreibt Untersuchungsmethoden
zur Erfassung der Demenzsprache.
Eine zunehmende Störung von Lexikon und Sprachverständnis sowie ein Verlust diskursiver,
pragmatischer und assoziativer Funktionen bei gleichzeitig gut erhaltener Syntax und
Phonologie sind die Charakteristika des Sprachzerfalls bei kortikalen Demenzen wie
der Alzheimerschen Erkrankung. Als wichtigstes sprachliches Leitsymptom der subkortikalen
Demenz ist die Dysarthrie zu nennen, das begleitende linguistische Defizit steht hier
im Vergleich zur Artikulationsstörung im Hintergrund. Die Dissoziation von Sprach-
und Sprechstörung eignet sich gut zur Unterscheidung kortikaler von subkortikalen
Demenzen.
Sprachsymptome sind wertvolle diagnostische Hilfsmittel, weil sie oft bereits im
Initialstadium einer Demenz manifest sind. Zur Zeit stehen keine standardisierten
Verfahren zur Sprachprüfung dementer Patienten zur Verfügung. Trotz mancher Ähnlichkeit
von Aphasie und Demenzsprache haben Aphasietests nur eingeschränkten Wert in der Diagnose
einer Demenz und zur Charakterisierung ihrer begleitenden Sprachstörung. Eine Sprachuntersuchung
im Rahmen der Demenzdiagnostik soll die Spontansprache, das Benennen, Verstehen, Lesen,
Schreiben, Nachsprechen, Artikulieren, aber auch metalinguistische Funktionen und
das verbale Lernen prüfen. Das Kommunikationsdefizit dementieller Syndrome ist vermutlich
auf eine Störung des semantischen Gedächtnisses zurückzuführen.