Abstract
The clinical data of 33 patients with tobacco-alcohol-amblyopia are described. Usually,
the visual disturbance concerned both eyes and was not associated neither with headache
nor with painful eye movements. The fundus was very often normal. In the static perimetry
mostly relative or absolute central scotomas were found, sometimes centrocoecal scotomas
and very seldom paracentral scotomas. The colour vision was very often disturbed,
usually the red-green discrimination. In the rule the amplitudes of the visual evoked
potentials were diminished, the P-100 latency was delayed in 39%.
A follow-up of 25 patients revealed that the visus and the results of the static perimetry
improved in 72% during vitamine substitution ( B1 , B2, B6, B12, folic acid). In a few cases this improvement could be observed even though the alcohol
drinking was not ceased. In most cases the disturbance of the colour vision and the
pathologic visual evoked potentials, however, did not change
Zusammenfassung
Wir berichten über 33 Patienten mit einer Tabak-Alkohol- Amblyopie. Die Sehstörung
betraf in der Regel beide Augen und wurde weder von Kopf-, noch von Bulbusbewegungsschmerzen
begleitet. Der Augenhintergrund war oft unauffällig. In der statischen Perimetrie
lagen meist relative oder absolute Zentralskotome vor, seltener fanden wir Zentrozökalskotome
und nur ausnahmsweise Parazentralskotome. Der Farbsinn war in der Regel gestört, wobei
zumeist die Rot-Grün-Empfindung herabgesetzt war. Auch die visuell evozierten Potentiale
waren hinsichtlich Amplitudenform und Höhe fast gesetzmäßig pathologisch verändert,
die P-100 Latenz war in 39% der Fälle verlängert.
25 Kranke wurden mehrfach neurologisch und ophthalmologisch nachuntersucht. Unter
Vitaminsubstitution bildete sich die Sehstörung bei 72% zurück, ausgewiesen durch
eine Visuszunahme und eine Rückbildung des Gesichtsfelddefektes in der statischen
Perimetrie. Die Farbsinnstörung und die pathologischen VEP-Veränderungen hingegen
waren in der Regel nicht rückläufig.
Bei einigen Patienten haben wir enzymatische Untersuchungen durchgeführt. Ausgehend
von diesen Ergebnissen werden Überlegungen zur Ätiologie der Tabak-Alkohol-Amblyopie
angestellt und es werden einige Stoffwechselwege dargestellt, die ätiologisch bedeutsam
sein könnten.