Fortschr Neurol Psychiatr 1985; 53(10): 370-383
DOI: 10.1055/s-2007-1001982
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vorhersage des Therapieerfolges unter neuroleptischer Akutbehandlung: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung an 243 stationär behandelten schizophrenen Patienten

Predicition of therapeutic response under acute neuroleptic treatment conditions: results of an empirical study on 243 schizophrenic inpatientsH. J. Möller , W.  Scharl , D. v. Zerssen
  • Aus dem Max Planck Institut für Psychiatrie, München in Zusammenarbeit mit der Psychiatrischen Klinik der Technischen Universität München
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Publication Date:
10 January 2008 (online)

Abstract

A study on 243 schizophrenic inpatients treated with neuroleptics was performed. Using standardized rating instruments a large set of potential prediction variables was tested. Several predictors, known from the literature, could be confirmed, also by cross validation according to the split half technique: among others premorbid disturbances of social adjustment, insidious onset of illness, duration of symptoms before admission, intensity of symptoms at admission, duration of previous hospitalisation. The prognostic scale of Strauss and Carpenter, originally developed for long term prognosis, proved as the most relevant predictor. By stepwise multiple regression analyses an optimal combination of five predictors, explaining 30 % to 40 % outcome variance was found. The latter result is being tested in a prospective study.

Zusammenfassung

In einer mit standardisierten Untersuchungsinstrumenten durchgeführten Studie an 243 unter stationären Bedingungen mit Neuroleptika behandelten Schizophrenen wurde ein umfangreicher Satz von potentiellen Prädiktoren des Behandlungserfolges getestet. Dabei konnte eine Reihe aus der Literatur bekannter Prädiktormerkmale auch im Rahmen einer Kreuzvalidierung an den beiden Zufallshälften der Gesamtstichprobe bestätigt werden, u.a. prämorbide Störungen der sozialen Adaptation, schleichender Erkrankungsbeginn, Dauer der Symptomatik und Ausmaß der Symptomatik bei Aufnahme, Dauer früherer psychiatrischer Hospitalisierung. Als besonders relevante Prädiktorvariable erwies sich die ursprünglich für die Langzeitvorhersage entwickelte Prognose-Skala von Strauss und Carpenter. Durch Kombination von fünf wichtigen Prädiktoren ließ sich im Rahmen multivariater Analysen 30 bis 40 % der Varianz des jeweilig untersuchten Effizienzkriteriums erklären. Dieses Ergebnis wird zur Zeit in einer noch laufenden prospektiven Studie überprüft.

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