Das fetale Lymphangiom weist eine geringe Entität auf.
In der 35. SSW wurde uns erstmalig eine 27 jährige Erstgravida mit bekanntem fetalen
Lymphangiom an der linken Thoraxwand vorgestellt. Sonografisch zeigte sich außer Aszites
ein 13×12×20 cm großer, teils zystischer, teils solider Tumor im Bereich der linken
Thoraxwand. Weiterhin ließ sich eine pathologische Flusskurve in der Umbilikalarterie
und ein sinusoidales Kardiogramm ohne Mikrofluktuation nachweisen.
Bei der sofort durchgeführten eiligen Sectio wurde ein deprimiertes Neugeborenes
(männlich, 3900g, Apgar von 4/7/8 NA pH 7,16) geboren.
Postpartal lag der fetale Hämoglobinwert bei 3,3g/dl. Diese hochgradige Anämie ist
retrospektiv durch eine akute Einblutung in das riesige Lymphangiom zu erklären.
Aufgrund der Zustandsverschlechterung wurde am gleichen Tag eine kinderchirurgische
Intervention erforderlich. Es wurden große thorakale Anteile des Lymphangioms entfernt.
Die wegen der Defektgröße belassenen Anteile wurden mittels Injektion von nicht virulenten
Streptokokken behandelt. In einem Zweiteingriff konnten die intraabdominalen Tumoranteile
laparoskopisch reseziert werden.
Sonografisch war der Tumor durch eine differenzierte Sonographie in der 28. SSW diagnostiziert
worden. Die Kontrolluntersuchungen erfolgten in den nach den Mutterschaftsrichtlinien
vorgeschriebenen Intervallen.
Aufgrund der akuten Einblutungsgefahr eines Lymphangioms sind engmaschigere Kontrollen
empfehlenswert.