Ziel: Vorhersage von Überleben und Bedarf an extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO)
durch sonographische Bestimmung der Ratio von Lungenfläche zu Kopfumfang (LHR) bei
Feten mit linksseitiger Zwerchfellhernie (CDH). Methoden: Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer prospektiven Studie an einem einzelnen Zentrum
(1994–2006, noch laufend) erhalten. Sie beinhalten Daten der LHR Messung bei der ersten
pränatalen Vorstellung bis zur Entlassung oder dem Tod des Kindes. Ergebnisse: Die Gesamtpopulation umfasste 154 Kinder, 32 wurden wegen fehlender Daten und 18
wegen rechtsseitiger oder beidseitiger Hernie ausgeschlossen. Von den 104 untersuchten
Fällen waren 60 weibliche und 44 männliche Patienten. Der Median des Gestationsalters
bei LHR Messung lag bei 33 Schwangerschaftswochen. Die Gesamtüberlebensrate lag bei
79/104 (76%). Der Spearman Korrelationskoeffizient zwischen LHR und Gestationsalter
betrug 0.42 (R2=0.178). Wurde die lineare Regressionslinie als Cut- off genommen,
ergab sich für die Vorhersage des Todes eine Sensitivität von 80% und eine Spezifität
von 53%, ein prädiktiver Wert für den Todesfall von 35% und für das Überleben von
89%. Die Erstellung einer Receiver-Operator-Characteristic (ROC) Kurve hilft, den
Kontext von Sensitivität und Spezifität zur besseren Beratung der prospektiven Eltern
zu beschreiben. Der aktuelle Datensatz erlaubte keine Definition eines Cut-off Levels
für den ECMO Bedarf. Schlussfolgerung: Die Bestimmung der LHR durch pränatalen Ultraschall ermöglicht die Vorhersage der
Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit linksseitiger Zwerchfellhernie. Die
Vorhersage des ECMO Einsatzes bedarf weiterer Untersuchungen.