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DOI: 10.1055/s-2007-1005153
Anästhesie und intraokulärer Druck
Anaesthesia and Intraocular PressurePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Januar 2008 (online)
Zusammenfassung
Fast alle in der modernen Anästhesiologie verwendeten Substanzen greifen in die komplizierte Physiologie des Augeninnendruckes ein. Mit Ausnahme von Succinylcholin und Ketamin senken alle anderen in der Anästhesie gebräuchlichen Medikamente den Augeninnendruck mehr oder weniger deutlich. Somit verfügt der Anästhesist im allgemeinen über ein ausreichend großes therapeutisches Arsenal für eine an den physiologischen Bedürfnissen des Auges orientierten Narkoseführung. Schwierigkeiten können sich aber in Notfallsituationen wie z. B. einer perforierenden Augenverletzung bei nicht nüchternen Patienten ergeben. Möglicherweise bietet Fazadinium hier eine nützliche Alternative, da sein rascher Wirkungseintritt „wie nach Succinylcholin” nicht mit einer Drucksteigerung verbunden ist. Zusätzliche Möglichkeiten der intraoperativen Senkung des Augeninnendruckes werden aufgezeigt. Neben einer kontrollierten Blutdrucksenkung auf systolische Werte um 90 mm Hg sei besonders auf zusätzliche entwässernde Maßnahmen mit Hilfe von osmotischen Diuretika sowie die Hemmung der Carboanhydrase durch Diamox hingewiesen.
Summary
Almost every modern anaesthetic has an impact on the complex physiology of the intraocular pressure. The different factors influencing the intraocular pressure are discussed. With the exception of succinylcholine and ketamine all other substances used in modern anaesthesia produce a more or less significant reduction of the intraocular pressure. Hence, the anaesthesiologist disposes in general of a great variety of drugs to conduct an anaesthesia that is well adapted to the physiological requirements of the eye. Yet, he may still encounter some difficulties in emergency-situations, like a perforating eye trauma in a patient with a full stomach. Fazadinium may be a usefull alternative to succinylcholine in these situations, as its rapid onset of action is not accompanied by a rise in the intraocular pressure. Some other measures to reduce the intraocular pressure intraoperatively are also mentioned, like controlled hypotension, osmotic diuresis and inhibition of the carbonic anhydrase.