Abstract
Changes in the density of the platelet imipramine binding sites have been reported
for a variety of psychiatric conditions. The discrepancy in binding data between different
laboratories renders the interpretation of the results difficult. In addition to differences
in the way the various laboratories perform their binding assays, another contributing
factor might be their mathematical evaluation. The imipramine binding site appears
to be associated with the platelet serotonin uptake site, but it is not clear whether
blood-serotonin concentrations are involved in its regulation. In order to elucidate
serotonin's influence we determined blood serotonin and platelet imipramine binding
simultaneously in 13 healthy female subjects. To optimize data evaluation we tested
the applicability of the Scatchard analysis and a modification of the Marquardt iterative
algorithm. Computer simulation of binding data suggests a superior goodness-of-fit
when using the modified Marquardt algorithm. We observed a significant positive correlation
between blood serotonin and the apparent dissociation constant (KD ) of the imipramine binding site: the affinity decreased at high blood-serotonin concentrations
(Pearson's r = 0.88, p <0.0001). We interpret this phenomenon as serotonin's negative
feedback regulation of the platelet imipramine binding site.
Zusammenfassung
Bei psychiatrischen Erkrankungen werden Veränderungen der Bindungsparameter der thrombozytären
Imiprarninbindungsstelle beschrieben. Die Diskrepanzen der erhaltenen Ergebnisse sind
zum Teil beträchtlich; die Interpretation der Resultate verschiedener Laboratorien
wird erschwert, weil sich die verwendeten Techniken und mathematischen Auswertemethoden
voneinander unterscheiden. Es gibt Hinweise dafür, daß die Imipramin-Bindungsstelle
die thrombozytäre Serotonin-Bindungsstelle des Transporters allosterisch reguliert;
es ist jedoch nicht geklärt, inwieweit endogenes Serotonin regulatorisch auf die erstere
Einfluß nimmt. Wir untersuchten deshalb die Beziehung zwischen endogenen Serotonin-Konzentrationen
und den Bindungseigenschaften der thrombozytären Imipramin-Bindungsstelle bei 13 gesunden
Frauen. Zur Klärung der Frage nach einem optimalen mathematischen Auswerteverfahren
der Bindungsmessung führten wir eine Computersimulation der Scatchard-Analyse und
eines von uns modifizierten iterativen nichtlinearen Verfahrens (Marquardt Algorithmus)
durch. Bei Zunahme des simulierten Variationskoeffizienten fand sich ein weitaus geringerer
systematischer Fehler der apparenten Dissoziationskonstante (KD ) und der maximalen Bindungskapazität (Bmax ) durch Anwendung des modifizierten Marquardt-Algorithmus als bei der Scatchard-Analyse.
Hierbei erwies sich die Berechnung der Affinität als störanfälliger als die der Bmax . Darüber hinaus zeigte die Auswertung unserer Daten mit dem modifizierten Marquardt-Algorithmus
eine positive Korrelation der Blutserotonin-Konzentration mit dem apparenten KD -Wert des Imipraminrezeptors (Pearson's r = 0.88, p <0.0001). Diese verringerte Affinität
des Imipraminrezeptors bei höheren Serotonin-Konzentrationen interpretieren wir als
Rückkopplungsregulation des Serotonins mit der thrombozytären Imipramin-Bindungsstelle.