Pharmacopsychiatry 1990; 23: 33-36
DOI: 10.1055/s-2007-1014529
Keynote Lecture 1

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Problems in the Search for Cognition Enhancers

Probleme bei der Suche nach kognitionsverstärkenden VerbindungenL. E. Hollister
  • Department of Psychiatry and Pharmacology, University of Texas Medical School, Houston, Texas, USA
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

Drugs which enhance cognition may benefit the two largest groups of psychiatric patients who have been bypassed during the psychopharmacological revolution of the past 35 years: those with development mental disabilities and those with brains ravaged by senile dementias. But who among us would not benefit from such a drug, if indeed it could enhance normal performance? Establishing suitable animal models for developing such drugs has been a major problem. Lesioning experiments dictate the answers as well as the questions, delimiting the type of drug to remedy the defect. Other lesions which are less specific, such as anoxia or deficiency of some vitamin or metabolite, may not have particular relevance to the clinical situation. The best animal models would employ learning paradigms that mimic the problems encountered by the disabled patient. Testing new compounds in the clinic also has problems. Subjects should not be so deteriorated to require a miracle drug to show any effect. The characteristic variability in function of such patients must be taken into account, to assure that any changes are not simply within the normal range of variability. Thus, we may need a new kind of statistical approach to analyzing data, based more on individual responses than on group means. Finally, the end-points should be based on an improved quality of life both for patients and their caretakers. We need a different set of measurement criteria.

Despite these difficulties the search for drugs which enhance cognition should not be delayed. The payoffs of success will be high for everyone.

Zusammenfassung

Kognitionsverstärkende Präparate könnten sich als segensreich bei den beiden umfangreichsten Gruppen psychiatrischer Patienten erweisen, an denen die psychopharmakologische Revolution der letzten 35 Jahre vorbeiging: deren geistige Entwicklung zurückgeblieben ist und solche, deren Gehirn durch senile Demenz Schädigungen erlitten hat. Eigentlich dürfte jeder aus einem die normalen Leistungen steigernden Präparat Nutzen ziehen können. Ein großes Problem ist in dieser Hinsicht die Schaffung geeigneter tierexperimenteller Modelle. Experimente mit Läsionen diktieren sowohl die Antworten als auch die Fragen und begrenzen die Präparatanwendung auf eine Beseitigung des Defekts bzw. der Verletzung. Andere, weniger spezifische Läsionen wie z. B. Anoxie oder Mangel an einem bestimmten Vitamin oder Stoffwechselprodukt könnten für die vorliegende klinische Situation nicht besonders relevant sein. Den besten Tiermodellen würden Lernparadigmen zugrundeliegen, welche die Probleme des behinderten Patienten nachstellen. Die Erprobung neuer Verbindungen in der Klinik stellt uns ebenfalls vor Probleme. Die Patienten sollten nicht erst so weit geschädigt sein, daß nur noch eine Wunderdroge wirksam sein kann. Die charakteristische Eigenvariabilität der Funktionen eines Patienten muß berücksichtigt werden, um sicherzustellen, daß es sich bei den beobachteten Veränderungen nicht lediglich um eine normale Variationsbreite handelt. Wir müßten also mit neuem statistischem Rüstzeug an unsere Aufgabe herangehen, wobei mehr Wert auf die Reaktionen der Einzelmitglieder einer Gruppe gelegt werden sollte als auf die Mittelwerte der Reaktionen der gesamten Gruppe. Schließlich wäre das erstrebenswerte Ziel eine Verbesserung der Lebensqualität sowohl des Patienten als auch seiner Betreuer. Wir brauchen also neue Meßkriterien.

Trotz dieser Schwierigkeiten sollte in der Suche nach neuen kognitionsverstärkenden Präparaten keine Verzögerung eintreten. Der Gewinn des Erfolges wäre mit Sicherheit für alle Beteiligten lohnend.

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