Zusammenfassung
Die multiple Sklerose wird bei aktiv-schubförmigem Verlauf und Versagen immunmodulierender
Substanzen, oder bei rasch chronisch-progredienten Verläufen immunsuppressiv behandelt.
Zwei kürzlich veröffentlichte kontrollierte Studien dokumentierten einen therapeutischen
Effekt des Anthrazendions Mitoxantron mit signifikanter Abnahme der Zahl akuter Schübe
bzw. Reduktion der Progression neurologischer Defizite. Die Kernspintomographie zeigte
eine Abnahme Cd-anreichernder Herde. Im allgemeinen ist eine intravenöse Gabe von
je 10 mg Mitoxantron/m2 Körperoberfläche alle drei Monate über einen Zeitraum von zwei Jahren zu empfehlen.
Wichtigste Nebenwirkungen sind Übelkeit, leichtgradige reversible Alopezie und sekundäre
Amenorrhö. Eine erhöhte ln-zidenz von Malignomen nach Behandlung scheint nicht zu
bestehen. Limitierend für die Dauer der Therapie ist das erhöhte Risiko einer dilatativen
Kardiomyopathie ab einer kumulativen Gesamtdosis von 150 mg/m2 Körperoberfläche.
Summary
Immunosuppressive treatment is used in active relapsing remitting multiple sclerosis
after failure of immunmodulatory therapy. It is also applied in severe secondary chronic-progressive
MS. Two controlled clinical trials reported therapeutic efficacy of the anthracendione
mitoxantrone, with a significant reduction of relapses and/or progression of neurological
deficits. A reduced number of Gd-enhancing lesions was demonstrated by MRI. In general,
10 mg mitoxantron/m2 are given every three months for a period of two years. Main side effects are nausea,
mild reversible alopecia, and secondary amenorrhaea. The incidence of malignomas does
not seem to be increased after therapy. Application of mitoxantrone is limited by
the potential development of dilatative cardiomyopathy at a total cumulative dosage
of 150 mg/m2 and above.