Summary
In 10 patients undergoing aortic bypass grafting with peroperative aortic cross-clamping
we measured the levels of myoglobin and creatine phosphokinase. The duration of peroperative
lower limb arterial clamping ranged from 50 min to 95 min. No significant increase
in either serum myoglobin or in serum creatine phosphokinase was found during lower
limb arterial clamping or for the first two hours after release of ischemia. Both
parameters reached a maximum value at 24 hours after release of ischemia, with a median
serum myoglobin concentration of 565 μg/l (ränge: 132-2688 μg/l) and a median serum
creatine Phosphokinase activity of 457 U/l (ränge: 190-1602 U/l). The increase in
serum myoglobin and creatine phosphokinase was not associated with the duration of
lower limb arterial clamping. Renal impairment was not found in these patients, as
evaluated by the serum concentration of ß2 -microglobulin.
Zusammenfassung
Bei 10 Patienten mit revaskularisierenden Eingriffen der unteren Extremitäten und
intraoperativer Aortenabklemmung wurden die Serumkonzentrationen von Myoglobin und
Kreatin Phosphokinase gemessen. Die Messungen erfolgten vor, während und bis zu 7
Tage nach dem Eingriff. Die intraoperative Ischämiedauer der unteren Extremitäten
betrug 50-95 min. Während und bis zu zwei Stunden nach Beendigung der arteriellen
Abklemmung kam es zu keinem signifikanten Anstieg von Serum-Myoglobin und Kreatin
Phosphokinase. Beide Parameter erreichten ihr Maximum erst 24 Stunden nach Beendigung
der Ischämie, wobei die mittlere Serumkonzentration von Myoglobin 565 μg/l (132-2688
μg/l) und die von Kreatin-Phosphokinase 457 U/l (190-1602 U/l) betrugen. Am dritten
postoperativen Tage lagen die Werte wieder im Normbereich. Zwischen arterieller Abklemmzeit
der Extremitäten und dem Anstieg von Serum-Myoglobin und Kreatin-Phosphokinase zeigte
sich kein direkter Zusammenhang. Die Messung der Serumkonzentration von ß2-Mikroglobulin
ergab keinen Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion aufgrund des Myoglobinanstiegs
im Serum.
Der erst zwei Stunden nach Beendigung der Ischämie auftretende Anstieg von Serum-Myoglobin
und Kreatin Phosphokinase spricht gegen einen reinen «Auswascheffekt» und eher für
eine postoperative Freisetzung dieser Substanzen während der Reperfusionsphase. Da
es nicht das Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Ätiologie des Serum-Myoglobin-Anstiegs
zu untersuchen, sind genauere Erklärungen der Ursachen der beschriebenen Veränderungen
nicht möglich. Als eventuelle Ursachen der Muskelzellschädigung werden in der Literatur
lagerungsbedingte Drucknekrosen der Muskulatur, die Bildung freier Radikale nach Reoxygenierung
der hypoxischen Zellen, Elektrolytverschiebungen sowie intramuskuläre Injektionen
diskutiert.
Key words
Rhabdomyolysis - Vascular Surgery - Creatine Phosphokinase - Myoglobin - Beta2 -microglobulin