Die Entnahme einer Tupferprobe aus dem Vaginalkanal von Zuchthündinnen zur bakteriologischen
Untersuchung vor der Bedeckung ist eine immer häufiger geforderte tierärztliche Leistung.
Viele Rüdenbesitzer verlangen eine Bescheinigung darüber, dass sich im Vaginalkanal
der Hündin keine pathogenen Bakterien befinden. Wie ist diese Praxis medizinisch zu
bewerten?
Die Entnahme der Tupferprobe und deren Untersuchung sind in der Regel nicht mit Nachteilen
für das Tier verbunden. Da es sich jedoch einzubürgern scheint, aufgrund der Untersuchungsergebnisse
gesunde Hündinnen vor und nach der Bedeckung mit Antibiotika zu behandeln, ist der
Sinn der bakteriologischen Untersuchung von Vaginaltupferproben bei Zuchthündinnen
kritisch zu hinterfragen.