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DOI: 10.1055/s-2007-1023304
Pränatales Management des fetofetalen Transfusionssyndroms
Prenatal Management of the Twin-Twin Transfusion SyndromePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)
Zusammenfassung
Das fetofetale Transfusionssyndrom (FTS) stellt eine seltene aber gefährliche Komplikation bei eineiigen Zwillingen dar. An unserer Abteilung wurden zwischen Jänner 1990 und August 1993 insgesamt 172 Geminigraviditäten betreut, wovon in 16 Fällen (9,3%) ein FTS nachgewiesen werden konnte. Die Patientinnen wurden in 4 Gruppen eingeteilt: Gruppe I: Normalkollektiv, Betreuung ausschließlich an unserer Abteilung (74 Patientinnen). Gruppe II: FTS, Betreuung ausschließlich an unserer Abteilung (6 Patientinnen). Gruppe III: Normalkollektiv, Entbindung in einem anderen Krankenhaus (82 Patientinnen). Gruppe IV: FTS, nach Diagnosestellung und Therapie Weiterbetreuung in einem anderen Krankenhaus (10 Patientinnen). Wir analysierten diese Fälle in bezug auf das pränatale Management und die perinatalen Ergebnisse. In den Gruppen I und III lag die perinatale Mortalität bei 17 % bzw. 18 %, während in den Gruppen II und IV bei Vorliegen eines FTS die Ergebnisse mit 58% bzw. 60% deutlich schlechter waren. Wiederholte Entlastungspunktionen des Polyhydramnions, eine kardiale Stützung des herzinsuffizienten Feten durch Digoxingabe an die Mutter sowie eine vorzeitige Entbindung nach entsprechender Lungenreifung, bevor Hydropszeichen bei einem der beiden Feten auftreten, scheinen die perinatalen Ergebnisse aber günstig zu beeinflussen.
Abstract
The twin-twin transfusion Syndrome is a rare but severe complication in monozygotic twins. A total of 1 72 twin pregnancies were investigated in our hospital between January 1990 and August 1993. The patients were divided into 4 groups: Group I: Normal twin pregnancy, treatment only in our hospital. Group II: Twin-twin transfusion syndrome, treatment only in our hospital. Group III: Normal twin pregnancy, delivery in another hospital. Group IV: Twin-twin transfusion syndrome, after treatment and therapy delivery in another hospital. These cases were analysed concerning prenatal management and perinatal outcome. The perinatal mortality rate in group I-IV was 17 %, 58 %, 18 % and 60%, respectively. A benefit of aggressive amniocentesis in case of polyhydramnios, administration of digoxin and timing of labour could be demonstrated.
