Zusammenfassung
Muskelarbeit und regelmäßiges körperliches Training haben ihren festen Stellenwert
in der Diabetestherapie. Für den Zeitraum der Schwangerschaft (SS) gibt es nur einzelne
Berichte über diese Möglicheit der Behandlung. Es wird ein medizinisches Sportprogramm
bei insulinbedürftigen Gestationsdiabetikerinnen vorgestellt und hinsichtlich seiner
kurz- und mittelfristigen Auswirkungen auf den Glukosemetabolismus, das fetale Wohlbefinden
und den SS-Verlauf untersucht: Zwischen der 26. und 32. SS-Woche wurden 41 Schwangere
rekrutiert und per Randomisierung einer „Sport und Diät“-(EXE) oder einer „Insulin
und Diäf“-Gruppe (INS) zugeordnet. Die EXE-Patientinnen (n = 21) trainierten 3 × wöchentlich
bei 50 % VO2 max über 3 × 15 Minuten auf einem Fahrradergometer; vorher und hinterher erfolgten
Blutzuckerkontrollen. Alle Probanden überprüften ihren Blutzucker mehrfach täglich
zu Hause, 1 ×/Woche wurde der Nüchternblutzucker (NBZ) in der Klinik bestimmt. Zwischen
den beiden Gruppen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede im NBZ (<105mg%).
Es gab keine Unterschiede im Verlauf oder bei den Diabetes-assozierten Komplikationen
der SS u/o bei den Neugeborenen. Die Laborergebnisse sprechen für eine kontinuierliche
Blutzuckersenkung durch die körperliche Aktivität bei gleichzeitig verbesserter Insulinsensitivität.
Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, daß ein derartiges überwachtes Sportprogramm
eine effiziente und sichere Behandlungsalternative beim Gestationsdiabetes ist und
eine Insulintherapie vermeiden helfen kann.
Abstract
Regular exercise has long been known as an adjunct in the therapy of diabetes mellitus.
There are, however, only few reports on the impact of this therapy during pregnancy.
This study aims at presenting an exercise programme for patients with insulin-requiring
gestational diabetes (GDM) and its short-term and longterm effects on carbohydrate
metabolism, on the foetus and on the course of pregnancy. Between the 26th and 32nd
week of gestation, 41 pregnant subjects were randomised into either an exercise and
diet group (EXE) or an Insulin and diet group (INS). The EXE patients (N = 21) trained
three times per week at 50% VO2 max. for 3 × 15 minutes on a recumbent bicycle ergometer throughout pregnancy with
blood glucose monitoring before and after exercise). Blood glucose metabolism was
followed by daily home monitoring and weekly fasting blood glucose sampling (FBG).
The FBG results were comparable in the study and the control group (< 105 mg/dl);
the maternal and foetal complications did not differ significantly between the two
groups. The glycaemic parameters indicate a persistent decrease in blood glucose and
an increase in insulin sensitivity induced by regular physical activity. We conclude,
that such a medically supervised exercise programme can be safely conducted in women
with GDM resulting in normoglycaemia for the mother and thus preventing insulin therapy.