Abstract
In 78 healthy term babies from Düsseldorf and surroundings spontaneous urine samples
were collected on day 108 to day 144 of life and analyzed for the content of iodine
and creatinine. 26 babies were breast fed. 23 babies received an iodized hypoallergenic
formula and 26 babies different commercial formulas only partly iodized. From 4 parameters
to estimate iodine supply of the babies (urinary iodine concentration µg/dl, iodine/creatinine
ratio µg /g; estimated daily iodine excretion µg /d, estimated daily iodine excretion
corrected for body surface area (µg g/d/1,73 m2) estimated daily iodine excretion was the most useful parameter. Breast fed babies
showed a significantly lower estimated daily iodine excretion (median 32 µg /d) than
babies fed the hypoallergenic (52 µg /d) or a commercial formula (54 µg /d). In Germany
with an insufficient iodine supply of pregnant and lactating mothers breast fed infants
run a risk for an insufficient iodine supply. Furthermore, supplementation of infant
formulas with iodine started in 1990/1991 proved to be a sufficient measure to correct
iodine deficiency.
Zusammenfassung
Bei 78 gesunden reifgeborenen Säuglingen aus Düsseldorf und Umgebung wurde im Alter
von 108-144 Tagen ein Spontanurin gesammelt und dieser auf den Gehalt an Jod und Kreatinin
analysiert. 26 Säuglinge wurden voll gestillt, 23 waren ausschließlich mit einer jodierten
hypoallergenen Säuglingsmilchnahrung und 26 mit verschiedenen kommerziellen Säuglingsmilchnahrungen,
die nur zum Teil jodiert waren, ernährt worden. Von den 4 Parametern zur Beurteilung
der Jodversorgung (Jodkonzentration des Spontanurins µg/dl, Jod/Kreatinin-Quotient
µg/g, geschätzte Jodurie µg/d, geschätzte auf die Körperoberfläche bezogene Jodurieµ,g/d/l,73
m2) erwies sich die auf der Basis des Jod/Kreatinin-Quotienten und einer angenommenen
Kreatininausscheidung von 12 mg/kg/d geschätzte Jodurie (µg/d) als der günstigste
Parameter. Die gestillten Säuglinge zeigten eine signifikant schlechtere geschätzte
Jodurie (Median 32 µg/d) als die Säuglinge, die mit einer jodierten hypoallergenen
Säuglingsmilchnahrung (52 µg/d) oder einer von mehreren jodierten bzw. nicht jodierten
(54 µg/d) Säuglingsmilchnahrungen ernährt worden waren. Gestillte Kinder weisen beim
derzeitigen Jodversorgungszustand der Schwangeren und Stillenden in Deutschland ein
erhebliches Risiko einer Jodmangelversorgung auf. Die Anreicherung von Säuglingsmilchnahrungen
mit Jod in den Jahren 1990/91 hat die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt.