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DOI: 10.1055/s-2007-967770
Einfluss von Angiotensinogen Polymorphismen auf die Fibroseprogression bei chronischer Hepatitis C und anderen Lebererkrankungen
Einleitung: Hepatische Sternzellen (HSC) exprimieren Komponenten des Renin-Angiotensin-Systems und setzen Angiotensinogen frei. In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass Angiotensin II, unabhängig von seiner blutdruckregulierenden Wirkung, die Akkumulation extrazellulärer Matrix durch Induktion der TGFβ1-Produktion in der Leber stimuliert. Die Fibroseprogression ließ sich im Tiermodell durch medikamentöse Hemmung des Angiotensin-converting enzyme (ACE) oder AT1 Rezeptorblockade modulieren. Kürzlich konnte eine signifikante Assoziation des –6G>A Polymorphismus im Angiotensinogen-Gen (AGT) mit dem Fibrosestadium bei Hepatitis C gezeigt werden.
In der vorliegenden Studie wurde daher die Relevanz von AGT-Polymorphismen bei 2154 Patienten mit chronischen Lebererkrankungen unterschiedlicher Ätiologie und Schweregrade sowie 207 Kontrollpersonen untersucht.
Patienten und Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten mit chronischer Hepatitis C (n=1286), chronischer Hepatitis B (n=206), alkohol-toxischer Cirrhose (n=224), autoimmuner Hepatitis (n=101), PBC oder PSC (215), kryptogener Cirrhose (n=65), nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (n=57) sowie gesunde Kontrollpersonen (n=207).
Die Genotypisierung der beiden AGT-Polymorphismen –6G>A und M235T wurde mittels PCR-Amplifikation und anschließender Schmelzkurvenanalyse mit Fluoreszenz Resonanz Energie Transfer (FRET) Sonden am LightCycler durchgeführt.
Ergebnisse: Die Allelfrequenzen und Genotypfrequenzen der beiden AGT-Polymorphismen –6G>A und M235T unterschieden sich nicht signifikant bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen und der gesunden Kontrollpopulation. Die –6G>A Genotypfrequenzen waren GG 31.0%, GA 45.6%, AA 23.4% bei den Patienten und GG 30.0%, GA 47.8%, AA 22.2% in der Kontrollpopulation. Die M235T Genotypfrequenzen betrugen MM 30.8%, MT 45.5%, TT 23.4% bei Patienten und MM 29.0%, MT 48.8%, TT 22.2% bei den Kontrollen. Eine Assoziation des AGT-Genotyps mit fortgeschrittenen Stadien der Fibroseprogression oder dem Schweregrad der Lebererkrankung (kompensiert vs. dekompensiert) ließ sich ebenfalls nicht feststellen.
Schlussfolgerung: Die AGT-Polymorphismen –6G>A und M235T stellen keine genetischen Risikofaktoren für die Entwicklung oder den Schweregrad bei chronischer Hepatitis C und anderen chronischen Lebererkrankungen dar.
Fibroseprogression - Hepatitis C - Polymorphismus - Renin-Angiotensin-System