Z Gastroenterol 2007; 45 - A3_17
DOI: 10.1055/s-2007-967853

Untersuchung der Effektivität der arteriellen ex-situ Perfusion vor Lebertransplantation im Schweinemodell

C Moench 1, A Heimann 2, O Kempski 2, D Foltys 1, G Otto 1
  • 1Abteilung für Transplantationschirurgie Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • 2Institut für Neurochirurgische Pathophysiologie, Mainz

Die suffiziente Perfusion einer Transplantatleber ist der erste Schritt einer erfolgreichen Organtransplantation. Unzureichende Perfusion resultiert in primärem Transplantatversagen, verzögerter Transplantatfunktion sowie chronischen Gallengangsschäden. Wir haben in dieser Studie den Perfusionsfluss- und Druck währen in-situ und ex-situ Perfusion mit der hochviskösen UW-Lösung und der niedrigviskösen HTK-Lösung im Schweinemodell verglichen. Eine Multiorganentnahme nach Starzl wird im Schweineversuch simuliert. Hierzu erfolgt eine in-situ Perfusion über die Aorta abdominalis. Perfusionsdruck und -Fluss werden direkt an der Aorta sowie an der Leberarterie mittels Ultraschallflussmessung und direkter Druckmessung durchgeführt. Nach der Hepatektomie erfolgt eine ex-situ Perfusion mit Druck- und Flussmessung in der Leberarterie. N=16 Schweine (Deutsche Landrasse, Gewicht 24,6±3,2kg) werde in eine Gruppe mit UW-Perfusion (UW, n=8) und HTK-Perfusion (HTK, n=8) randomisiert. Die Perfusion (in-situ und ex-situ) beginnt unter Schwerkraft (100cm Höhe), danach erfolgt eine sukzessive Drucksteigerung mit Hilfe einer Druckmanschette an der Perfusionslösung (50mmHg, 100 mmHg, 150 mmHg, 200 mmHg). Während der fünf Druckstufen erfolgt die Messung von Perfusionsdruck und -Fluss an der Aorta und Arteria hepatica. Vor Perfusion wurden in den beiden Gruppen für Fluss und Druck in der Aorta und in der Leberarterie vergleichbare Ausgangswerte ermittelt (HTK Gruppe vs. UW Gruppe, Fluss Aorta: 1243.7 vs. 1245ml/min, p=0.990, Druck Aorta 82,2 vs. 83,6 mmHg, p=0,667, Fluss hepatica 87,3 vs. 86,0, p=0,667, Druck Aorta 69,2 vs. 76,1, p=0,265). Weder HTK noch UW konnten bei keinem der unterschiedlichen Perfusionsdrücke die Ausgangswerte in Aorta oder Leberarterie erzielen. Im Vergleich dazu war die ex-situ Perfusion der Leberarterie effektiv und zeigte vergleichbare Werte für Fluss und Druck zu den Ausgangswerten für HTK und UW Lösung. Im Vergleich zur in-situ Perfusion waren bei ex-situ Perfusion sowohl Druck (p<0,001) und Fluss (p<0,001) der Perfusion signifikant verbessert. Der Vergleich zwischen den beiden Lösungen ergab keine Unterschiede bezüglich der Perfusionseigenschaften während in-situ und ex-situ Konservierung. Schlussfolgerung: Verglichen mit der ex-situ Perfusion zeigte sich die in-situ Perfusion der Leber weitgehend ineffektiv. Mit steigendem Druck auf der Perfusionlösung zeigte sich eine verbesserte Perfusion.