Z Gastroenterol 2007; 45 - A4_18
DOI: 10.1055/s-2007-967876

Charakterisierung NKG2A-positiver CD8+ T bei der HCV-Infektion

J Nattermann 1, R Sherzada 2, D Bogen 2, A Iwan 2, HD Nischalke 2, B Krämer 1, D Schulte 2, T Sauerbruch 2, U Spengler 2
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universität Bonn, Bonn
  • 2Medizinische Klinik I, Universität Bonn, Bonn

Hintergund: Wie wir kürzlich nachweisen konnten, ist die chronische Hepatitis C mit einer intrahepatischen Akkumulation von CD8+ T-Zellen, die den hemmenden NKG2A-Rezeptor tragen, assoziiert. Solche NKG2A+/CD8+ Lymphozyten zeigen eine reduzierte zytotoxische Aktivität gegen HLA-E exprimierende Zellen. Hier charakterisierten wir die Chemokinrezeptorexpression sowie das migratorische Verhalten NKG2A+/CD8+ T-Zellen bei der Hepatitis C.

METHODEN: 58 Personen (18 HCV RNA(+) Patienten, 10 HCV-infizierte Personen unter antiviraler Therapie, 10 Patienten, die nach Therapie HCV RNA(-) waren, sowie 20 gesunde Kontrollen) wurden in diese Studie eingeschlossen. Die Oberflächenexpression der Chemokinrezeptoren CCR5 und CCR7 wurde durchflusszytometrisch bestimmt. Die Migration der CD8+ T-Zellen wurde gegen die Chemokine RANTES und CCL21 mittels eines "Microchamber Transwell Migrationsassays" untersucht.

RESULTS: Wir bestätigten die selektive Erhöhung der NKG2A-Expression auf CD8+ T-Zellen im peripheren Blut bei Patienten mit chronischer Hepatitis C im Vergleich zu gesunden Kontrollen und Personen, die erfolgreich behandelt worden waren. Im Gegensatz zu NKG2A war die Expression von CCR5 bei der HCV-Infektion vermindert, während sich für CCR7 keine Unterschiede zwischen den Gruppen fanden.

NKG2A+/CD8+ T-Zellen exprimierten signifikant mehr CCR5 jedoch weniger CCR7 als NKG2A-negative Zellen. Hiermit übereinstimmend wurden in den Migrationsassays NKG2A+/CD8+ T-Zellen hauptsächlich von RANTES angelockt, während die Migration NKG2A+/CD8+ T-Zellen in Richtung CCL21 deutlich geringer war als die NKG2A-negativer Zellen.

SCHLUSSFOLGERUNG: Unsere Daten zeigen eine spezielles Muster der Chemokinrezeptorexpression und des Migrationsverhaltens NKG2A+/CD8+ T-Zellen, das zu einer bevorzugten Wanderung in Richtung des inflammatorischen Chemokins RANTES führt. Die könnte erklären, warum es bei der chronischen Hepatitis C zu einer intrahepatischen Ansammlung NKG2A-positiver T-Zellen kommt.