Z Gastroenterol 2007; 45 - A4_32
DOI: 10.1055/s-2007-967890

Die Bedeutung von Bodymass-Index auf den Therapiererfolg mit PEG-IFN alfa-2B plus Ribavirin bei chronischer Hepatitis C – Qualitätssicherung im klinischen Alltag

E Zehnter 1, D Hüppe 2, MP Manns 3, S Mauss 4, R Prinzing 5
  • 1Gastroenterologische Praxis Dortmund, Dortmund
  • 2Ärztehaus am Evangelischen Krankenhaus Herne, Herne
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • 4Medizinische Gemeinschaftspraxis, Düsseldorf
  • 5Essex Pharma GmBH, München

Hintergrund: Pegyliertes Interferon plus Ribavirin stellt die Standardbehandlung einer Hepatitis C Virusinfektion (HCV) dar. Die Wirksamkeit und Sicherheit von PEG-IFN alfa–2b und RBV wurde im klinischen Alltag in einer Kooperation von essex pharma GmbH mit dem Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) unter realen Bedingungen überprüft.

Methoden: Von 09/03 bis 09/06 wurden 3265 naive oder Relapse-Patienten in 261 Zentren behandelt und dokumentiert. Bei HCV-RNA-Negativität bzw. bei Abfall ³ 2 log zu Woche 12 wurde die Therapie fortgesetzt. Bislang erreichten 2072 evaluierbare Pat. das Therapieende (EOT) und 1251 das Ende des Follow-up (FU).

Ergebnisse: Das mittlere Alter lag bei 40,9 Jahren, die mittlere Größe bei 173,0 cm und das mittlere Gewicht bei 74,9kg. 60,8% der Pat. waren männlich. 84,3% der Pat. waren Kaukasier. Bei EOT waren 70,9% der Patienten (N=1469) HCV-RNA negativ. 59,6% (N=746) der bis jetzt evaluierbaren Pat. zeigten eine SVR. Nur 4,1% der Pat. brachen die Therapie aufgrund eines unerwünschten Ereignisses ab.

Patienten mit Body-Mass-Index (BMI) ³18,5–<25,0, ³25,0–<30,0 und ³30,0 zeigen niedrige Relapseraten, die Ergebnisse bei Patienten mit BMI <18,5 sind vor dem Hintergrund von kleinen Fallzahlen in dieser Gruppe zu betrachten (36 bzw. 15 Patienten), s. Tab 1.

Zusammenfassung: Die Responseraten zeigen, dass die Wirksamkeit und Sicherheit einer Kombinationstherapie mit PEG-IFN alfa–2b und RBV bei chronischer Hepatitis C unter realen Bedingungen in Deutschland unabhängig vom zugrunde liegenden BMI ein sehr hohes Niveau erreicht hat. Das scheinbar etwas schlechtere Ansprechen bei Pat. mit BMI ³30 lässt sich durch einen relativ hohen Anteil an Genotyp 1– Patienten (58,7%) in dieser Gruppe erklären.

GPT Normalisierung
EOT
[N=2072]

HCV-RNA negativ
EOT
[N=2072]

Anhaltende virale Response
(SVR)
[N=787]

Anteil Patienten mit Genotyp 1

n

%

N

%

n

%

N

%

BMI-Index

miss. / n.d.

43

74,1

43

74,1

25

65,8

22

37,9

<18,5

39

78,0

36

72,0

15

55,6

24

48,0

>=18,5– <25,0

848

75,5

799

71,1

420

62,3

533

47,5

>=25,0– <30,0

430

69,0

440

70,6

217

57,4

358

57,5

>=30,0

122

56,0

151

69,3

69

51,5

128

58,7