Z Gastroenterol 2007; 45 - A5_29
DOI: 10.1055/s-2007-967919

Vorhersagbarkeit des Therapieansprechens auf PEG-Interferon alfa–2a/Ribavirin bei Patienten mit chronischer Hepatitis C vom Genotyp 1, 2 und 3

S Zopf 1, M Ganslmayer 1, EG Hahn 1, D Schuppan 2, C Herold 1
  • 1Medizinische Klinik I mit Poliklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • 2Beth Israel Deaconess Medical Center, Harvard Medical School, Boston, USA

Das initiale virale Ansprechen auf Interferon (IFN) identifiziert Patienten mit chronischer Hepatitis C, welche nicht auf eine Therapie mit PEG-Interferon/Ribavirin ansprechen.

Die Intention unserer Vorläuferstudie war es, die Vorhersagbarkeit des Ansprechens auf die etablierte Therapie mit PEG-Interferon alfa–2a/Ribavirin für die Genotypen 1, 2 und 3 anhand des 24h-Abfalls der Viruslast nach einmaliger Gabe von Standard-IFN alfa–2a aufzuzeigen.

Methoden: Die Viruslast wurde bei 140 Patienten mit chronischer Hepatitis C und verschiedenen Genotypen (GT 1: n=84, GT 2: n=10, GT 3: n=46) vor und 24h nach Gabe von 9 MU IFN alfa–2a gemessen. Hieran schloss sich unmittelbar eine Therapie mit 180µg PEG-IFN alfa–2a/Woche und Ribavirin (GT 1: 1000–1200mg/Tag; GT 2+3: 800mg/Tag) über 48 Wochen (GT 1) bzw. 24 Wochen (GT 2+3) an.

Ergebnisse: Nur beim GT 1 ist eine signifikante (p=0,004) Vorhersagbarkeit des Nichtansprechens auf eine Therapie mit PEG-IFN alfa–2a/Ribavirin anhand des 24h-Abfalls der Viruslast möglich, während ein Relapse nicht vorhergesagt werden kann (Abfall der Viruslast: dauerhaftes Therapieansprechen (SVR): log1,46±0,73; Relapse: log 1,18±0,72; Nichtansprechen: log0,89±0,22). Beim GT 2 wiesen alle Patienten ein SVR mit einem hohen 24-Abfall der Viruslast von log 2,3±0,3 auf. Kein signifikanter Unterschied ließ sich beim GT 3 zwischen SVR und Relapse bei fehlenden Nichtansprechern feststellen (SVR: log 1,68±1,25; Relapse: log1,78±0,13).

Zusammenfassung: Beim GT 1 ist die Vorhersagbarkeit eines Nichtansprechens auf eine Therapie mit PEG-IFN alfa–2a bereits frühzeitig anhand des 24h-Abfalls der Viruslast signifikant möglich und kann somit eine Methode zur Therapieentscheidung bei Patienten mit hohen Therapierisiken darstellen.