Zusammenfassung
Korrekturoperationen am Humerus sind üblicherweise an dessen distalem Ende indiziert
und beschränken sich überwiegend auf Fehlstellungen im Gefolge ellbogen-naher Frakturen
während des Wachstumsalters. Posttraumatische Achsabweichungen größeren Ausmaßes beim
Erwachsenen sind selten Gegenstand korrigierender Eingriffe. Der sog. Cubitus varus
ist eine in nicht unerheblichen Prozentsätzen beobachtete Folge von supracondylären
bzw. condylären Frakturen, die entweder unzureichend reponiert oder fixiert wurden.
Indikation für die Korrekturoperation ist vielfach nicht die eingeschränkte Ellbogenfunktion,
sondern vielmehr der kosmetische Aspekt der Fehlstellung,welcher für die Patienten
und/oder deren Eltern inakzeptabel erscheint. Für die präoperative Planung sind Ganzarmaufnahmen
zur Anfertigung einer Skizze unentbehrlich, welche die Korrekturhöhe und -winkel sowie
die geplante Fixationstechnik beinhaltet. Für die verschiedenen Korrekturformen (uni-,
bi-, multiplanar) steht eine Reihe von unterschiedlichen Osteotomieverfahren und Stabilisierungsmöglichkeiten
zur Verfügung. Die einfache subtraktive valgisierende („closed wedge-”) Osteotomie
des Cubitus varus mit inkompletter Durchtrennung des Knochens ist die am häufigsten
vorgenommene Korrekturoperation, andere Techniken sind vorwiegend komplexeren Fehlstellungen
vorbehalten. Die verschiedenen Osteotomietechniken werden beschrieben, deren Ergebnisse
in der Literatur aufgezeigt.