Teratome sind embryonale Tumore, die allen drei Keimblättern entstammen. Typisch ist
die Manifestation in den Gonaden oder entlang der Keimbahn. Man unterscheidet die
malignen Teratome mit Hauptmanifestationsort in den Hoden von den gutartigen, ausdifferenzierten
Dermoidzysten, die v.a. in den Ovarien auftreten. Seltenere Lokalisationen sind das
Os coccygeum, das Retroperitoneum, das ZNS und das Mediastinum. Teratome liegen meist
in einer gekapselten Form vor und können ausdifferenzierte Zellen verschiedenster
Organe, Haut, Haare, Knochen oder Zähne enthalten. Wir berichten von dem Fall einer
18-jährigen Patientin, die bei persistierendem Husten und rezidivierenden bronchopulmonalen
Infekten seit zehn Jahren wegen eines Asthma bronchiale behandelt wurde. Die stationäre
Einweisung erfolgte schließlich aufgrund eines suspekten radiologischen Befundes,
welcher im Rahmen einer Pneumonie erstmalig aufgefallen war. Computertomographisch
zeigte sich eine große, parakardial links gelegene Raumforderung mit zystischen Anteilen.
Nach der operativen Entfernung eines vom Thymus ausgehenden und bis in den linken
Recessus costodiaphragmalis reichenden Tumors konnte die Diagnose eines reifen Teratoms
gestellt werden. Obwohl nur 3–5% aller mediastinalen Tumore Teratome sind, müssen
insbesondere bei jüngeren Patienten mit anhaltender bronchopulmonaler Symptomatik
auch diese eher selteneren Tumore in die differentialdiagnostischen Überlegungen mit
einbezogen werden.