Einleitung: Das Mammakarzinom ist derzeit mit 9 Neuerkrankungen pro 1000 Frauen/Jahr ein häufiges
Karzinom, das teils durch Früherkennung, teils auch durch die breite Palette an wirksamen
Medikamenten, lange Überlebenszeiten für die Patientinnen aufweist. Dadurch auch vielfach
das Erleben von Lokalrezidiven, Organmetastasen (häufig in der Lunge) und Pleurakarzinose.
Material und Methoden: Es ergeben sich insgesamt für den Thoraxchirurgen folgende Arbeitsfelder: 1. Sentinel-Lymphknoten-Sampling
in der Mammariakette. 2. Resektion von Lungenmetastasen. 3. Chirurgische Behandlung
von rezidivierenden Pleuraergüssen. 4. Brustwandresektionen und deren plastische Versorgung
nach Entfernung tiefgreifender Lokalrezidive respektive Sternummetastasen.
Resultate: Obwohl in den Gruppen 2. bis 4. sehr heterogene Ausgangssituationen vorliegen, kann
doch zumindest festgestellt werden: Medianes Überleben nach Brustwandresektion/Rekonstruktion
der Infiltration durch Mammakarzinom 48 Monate. 5-Jahresüberlebensrate nach Metastasenresektion
(Lasertechnik, nicht nur singuläre Metastasen) 35%. Langzeitüberleben in der Gruppe
der Patienten mit palliativer Pleurektomie/Dekortikation für mehrere Jahre möglich.
Zusammenfassung: Um die bestmögliche Behandlung eines fortgeschrittenen Mammakarzinoms zu ermöglichen,
ist die enge Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen/Chirurgen und Thoraxchirurgen äußerst
sinnvoll, da hierdurch eine deutliche Verbesserung des Überlebens sowie der Lebensqualität
erreicht wird. Wichtig ist insbesondere zu wissen, dass aufgrund des Lifestyles (Rauchen!)
bei vielen Frauen, die ein Mammakarzinom in er Vorgeschichte haben, ein neu aufgetretener
Rundherd in der Lunge in Wirklichkeit ein Bronchuskarzinom ist.