Einleitung: Die auf der histologischen Untersuchung chirurgisch gewonnener Gewebeproben basierenden
WHO-Klassifikation 1999 zielt auf eine reproduzierbare morphologische Tumorklassifikation
als Voraussetzung für Diagnose und Therapie von Bronchialkarzinomen. Vergleichbare
Analysen, die eine Einschätzung der Eignung zytologischer Beurteilungskriterien in
dieser Hinsicht erlauben, sind selten.
Ziel: Einschätzung der Sicherheit zytologischer Typendiagnosen an chirurgisch gewonnenem
Untersuchungsgut.
Methodik: Alle konsekutiv von 1/97 bis 12/05 in der Thoraxchirurgischen Abteilung der Lungenklinik
Großhansdorf intraoperativ an 4354 Patienten erhobenen 2355 zytologischen Befunde
wurden retrospektiv mit den an den jeweiligen Entnahmeorten am Resektat gesicherten
histologischen Diagnosen verglichen.
Ergebnisse: 4392 intraoperativ gewonnene zytologische Ergebnisse wurden mit den histologisch
am Resektat erhobenen Diagnosen verglichen. 2403 handelte es sich um maligne, 1935
um benigne Läsionen. 54 blieb die jeweils vorliegende Dignität unklar. In 1726 Fällen
handelte es sich um primäre pulmonale Karzinome. Insgesamt erreichte die Zytologie
eine Sensitivität von 92,5%, bei einer Spezifität von 98,6% und einer diagnostischen
Sicherheit von 95,3%. Am häufigsten wurden Adeno- (ADCa), gefolgt von Plattenepithel-
(PCa) und großzelligen Karzinomen (LCa) untersucht. Deutlich seltener handelte es
sich um Karzinoide (KCa) oder um kleinzellige Karzinome (SCLC) bei denen die Zytologie
die größte diagnostische Sicherheit erreichte. Die niedrigste Sicherheit fand sich
beim ADCa (Tabelle).
|
Tumortyp
|
n
|
Diagnostische Sicherheit (in %)
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|
PCa
|
309
|
92,1%
|
|
SCLC
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27
|
98,7%
|
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ADCA
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1042
|
83,0%
|
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LCa
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157
|
88,6%
|
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KCa
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76
|
98,9%
|
Schlussfolgerung: Über die Erkennung der Dignität hinaus erlauben zytologische Untersuchungen chirurgisch
gewonnener Zell- und Gewebeproben mit einer hohen diagnostischen Sicherheit die Erkennung
des vorliegenden Tumortyps.
Mit Unterstützung der LVA Hamburg