Einleitung Für Patienten nach Langzeitbeatmung ist eine dauerhafte Trachealkanülen=entfernung
wünschenswert. Allerdings sollte geklärt werden, ob dies zu einer Erhöhung der Atemarbeit
führt. Zur Klärung steht die Messung der oszillatorischen Impedanz zur Beurteilung
des Atemwegswiderstandes (Ros) als Maß für die Atemarbeit zur Verfügung, die auch
bei wenig kooperativen Patienten angewandt werden kann. Um auch bei bettlägerigen
Patienten eine Impedanzmessung durchführen zu können, sollte in einer Voruntersuchung
die durch eine Schlauchverlängerung bedingte Widerstandserhöhung bestimmt werden.
Fragestellung 1. Wie erhöht sich der Ros durch einen zwischen Mundstück und Gerät geschalteten Schlauch?
2. Wie ändert sich der Ros als Maß für die Atemarbeit nach Entfernung der Trachealkanüle
(TK) im Vergleich zur Situation mit einliegender TK? Methodik 1. Impedanzmessung an 10 gesunden Probanden jeweils sitzend und liegend a) direkt
am Gerät und b) nach Verlängerung des Mundansatzes durch einen kurzen Schlauch (L
75cm, Ø 19mm). 2. Patienten: 9 Patienten mit TK nach Langzeitbeatmung, Alter 66±8,7 Jahre. Messmethodik: Bestimmung des Ros bei 5Hz durch Messung der Impedanz über den Mund mit dem kurzen
Schlauch vor und nach Entfernung der TK unter externem Verschluss von TK bzw. Tracheostoma.
Ergebnisse 1. Im Sitzen signifikante Erhöhung des Ros durch Schlauchverlängerung (p=0,0367,
Ros bei 5Hz 0,25±0,09 versus 0,32±0,10), im Liegen keine signifikante Erhöhung des
Ros (p=0,3980, Ros bei 5Hz 0,34±0,08 versus 0,36±0,09).
2.
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Nr.
|
Lage
|
Ros bei 5Hz mit TK
|
Ros bei 5Hz ohne TK
|
|
1
|
sitzend
|
0,82
|
0,82
|
|
2
|
sitzend
|
0,55
|
0,35
|
|
3
|
sitzend
|
0,49
|
0,5
|
|
4
|
sitzend
|
0,77
|
0,79
|
|
5
|
sitzend
|
0,39
|
0,51
|
|
6
|
sitzend
|
0,39
|
0,34
|
|
7
|
liegend
|
0,39
|
0,44
|
|
8
|
sitzend
|
0,58
|
0,3
|
|
9
|
sitzend
|
0,24
|
0,27
|
|
Mittelwert
|
0,51
|
0,48
|
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Standardabweichung
|
0,19
|
0,20
|
Schlussfolgerung Mit der Impedanzmessung steht eine einfache Methode zur Verfügung, um bei einer geplanten
Trachealkanülenentfernung die Wahrscheinlichkeit einer Reintubation zu reduzieren.